Test: Tom Clancy's: The Division

Vor drei Jahren kündigte Ubisoft zum ersten Mal Tom Clancy's: The Division an und sorgte seither mit gezieltem Marketing, sowie einigen optisch perfektionierten Trailern, für einen immensen Hype. Erst mit den Alpha und Beta-Phasen wechselte die Begeisterung für das Spiel bei einigen Fans in gesunde Skepsis.

Nun kann mittlerweile jeder durch die Straßen von Manhattan ziehen und als Division Agent in New York wieder für Recht und Ordnung sorgen. Auch wir sind seit Release mitten im Geschehen und haben für euch alles genau geprüft. Wir geben endlich eine finale Wertung und verraten euch in unserem Test, ob Tom Clancy's: The Division das Potential zum Spiel des Jahres hat.
Ein fiktives Setting, das realistischer nicht sein könnte
Ein tödlicher Pocken-Virus wurde am amerikanischen Black Friday mittels verseuchten Geldscheinen auf die Menschheit losgelassen und sorgte innerhalb kürzester Zeit für pures Chaos. Doch entgegen der gewohnten Settings, erschafft der Virus in Tom Clancy's: The Division keine Zombies, sondern ist hochansteckend und tötet unaufhaltsam. Durch die radikale Auslöschung der Bevölkerung und das einhergehende Chaos vernichtet er dadurch die Welt, wie wir sie kennen.

Die Regierung scheint nicht mehr zu existieren und nur noch eine Spezialeinheit könnte wieder für Ordnung sorgen: die Division. Sie besteht aus Schläfer-Soldaten, welche genau für solche Situationen erschaffen wurde und als Schläfer in der Bevölkerung ein normales Leben führen, bis sie aktiviert werden und mit autonomen Entscheidungen sichere Infrastrukturen erstellen sollen um wieder Kontrolle in einer untergehenden Zivilisation zu erlangen.



Um alleine das Setting für das Spiel zu erschaffen, nutzten die Entwickler eine Vielzahl an Fakten, die für eine sehr authentische und realistische Welt sorgen. So wurde beispielsweise die Impfung des Pockenvirus bereits und den siebziger Jahren eingestellt, weil die Krankheit ausgerottet ist. Aber die amerikanischen und russischen Regierungen lagern noch weiterhin einige Proben des Virus für den eventuellen Fall eines Angriffs mit entsprechenden Biowaffen.

Auch wurde bereits im Jahr 2001 ein terroristischer Angriff mit einem Virus in den USA simuliert. Dieser Test ist heute bekannt als Operation Dark Winter und zeigte nicht nur auf, wie schnell und radikal sich eine solche Krankheit verbreiten kann, sondern sorgte auch für die Errichtung einer geheimen Einheit, welche wie die Divison im Spiel für den Fall der Fälle aktiviert wird. Je tiefer man in die Hintergründe von Tom Clancy's: The Division eintaucht, umso deutlicher wird der Realismus in der erschaffenen Welt. Das Chaos könnte durch eine gezielte Virus-Attacke durchaus Realität werden. Wir wollen natürlich keine Panik stiften, immerhin ist es nur eine Fiktion in einem Spiel, jedoch mit einer sehr ausgeklügelten Hintergrundgeschichte.



Die Energie für die Hintergründe von Tom Clancy's: The Division wurde leider nicht ganz in die laufende Story innerhalb des Spiels gesteckt. Als Agent sorgt man für die Errichtung einer großen Operationsbasis und versucht anhand von Indizien herauszufinden, weshalb es zu der Katastrophe gekommen ist. Nebenbei wird man zudem mit extremen Situationen konfrontiert, wie beispielsweise andere Agenten, die ihre Position nur zum eigenen Vorteil nutzen. Egal welche Geschichte erzählt wird, mangelt es an interessante Charaktere oder erinnerungswürdige Sprüche. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber so lebt die Atmosphäre eher von der Welt und weniger von der Story.

15.03.2016 : Marc Schley