Test: The Crew

"Never Drive Alone"
Das Motto „Never Drive Alone“ sollte eigentlich Programm sein in The Crew und die Ideen dahinter sind wirklich lobenswert. So könnt ihr mit bis zu vier Spielern als Crew die Veranstaltungen absolvieren oder einfach durch Amerika fahren um beispielsweise seltene Fahrzeugteile zu suchen oder neue Straßen und Städte zu entdecken. Und dann macht das Spiel auch wirklich richtig Spaß, denn nur allein gegen die KI zu fahren ist leider sehr undankbar. Diese ist teils extrem unfair programmiert und der gefürchtete Gummiband-Effekt macht einem das Leben immer wieder schwer. Vor allem bei längeren Events, bei denen das Rennen auch einmal über 60(!) Minuten geht, braucht man hier stahlharte Nerven, wenn ihr mal wieder merkt, fahrerisch keinen direkten Einfluss auf das Geschehen zu haben. So könnt ihr noch so fehlerfrei fahren, die KI-Fahrer werden euch keine Sekunde aus den Augen verlieren oder unter Umständen sogar problemlos an euch vorbeifahren. Dabei spielt es ironischerweise keine wirkliche Rolle wie hoch euer Fahrzeuglevel ist.

Ein Beispiel: Wir fahren fast fehlerfrei ein Rennen über 70 Minuten. Führend fahren wir auf die Zielgerade und setzen vorsichtshalber noch einmal unsere Ladung Nitro ein. Dennoch zieht wenige Meter vor dem Ziel der KI-Gegner unverständlicherweise an uns vorbei. Eine Rückspul-Funktion gibt es hier übrigens nicht. Unser Controller hat den Vorfall gerade noch so überlebt. Noch schlimmer sind allerdings die Verfolgungsjagden. Hier kommt man sich wirklich oft vor wie in einer Lotterie. Der Frust-Faktor ist am Höhepunkt angelangt, denn egal wie gut das Auto ist, das des Computer-Gegners erreicht ihr oftmals nur mit viel Glück und Zufall.



Habt ihr gerade keine Freunde für eine Crew online, könnt ihr auch per Schnell-Koop mit anderen Spielern des gleichen Servers ein Rennen starten. Unser ausgiebiger Praxistest hat allerdings gezeigt, dass dies äußerst selten zustande, da die Einladungen nur sehr selten angenommen werden. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten anderen Spieler gerade selbst in Events unterwegs sind oder aber nicht rechtzeitig drücken, denn der Timer zählt viel zu schnell herunter. Hier bleibt einem meistens nur der Ausweg, dass Event alleine zu spielen. Klappt es dann doch mal, verschwindet spätestens nach dem Rennen der Kollege wie von Geisterhand!

Im Laufe des Spiels könnt ihr euch auch Fraktionen anschließen und gegen andere um die Wette fahren. Das bringt zusätzlich noch einiges an Geld in eure Kasse. Doch dazu müssten die entsprechenden PvP-Rennen erst einmal richtig funktionieren. Der Haken: Bei der Suche nach anderen Spielern müssen acht Leute zusammenkommen. Sind es nur sechs oder sieben, startet das Event nicht. Wir haben leider bis heute kein einziges dieser Rennen zustande bekommen, obwohl wir teils 30-45 Minuten (!) gewartet haben. Schade! Aber genau diese Momente sind Beispiele dafür, dass die Umsetzung des wirklich tollen Konzeptes einfach noch nicht ganz ausgereift ist. Nach den beiden Betas haben wir dies bereits befürchtet, der Eindruck hat sich leider -Stand jetzt- bestätigt. Auch die Menü-Führung trägt ein wenig dazu bei. Zwar sieht alles schön und modern gestaltet aus, das Navigieren durch die verschiedenen Menü-Ebenen gestalten sich aber alles andere als komfortabel.

10.12.2014 : Sascha Sommer