Test: Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske

Für Fans von Schleichspielen gehört Dishonored 2 sicherlich zu den heiß begehrtesten Spielen des Jahres. Das liegt zum einen am hervorragenden Vorgänger. Zum anderen brachte das Stealth-Action-Genre zuletzt keine echten Highlights hervor. Wo vergleichbare Titel wie Thief im Sumpf des Mittelmaßes versanken, richtete sich Metal Gear Solid V als Stealth-Shooter an eine andere Zielgruppe.

Dementsprechend hohe Erwartungen lasten auf Dishonored 2. Da kann es nicht schaden einem unvoreingenommenen Tester das Review zu überlassen: In diesem Fall unserem Redakteur „Micha“, an dem Teil 1 komplett vorbeigegangen ist.
Entweder, oder!
Clinton oder Trump, Sarah oder Pietro, Rosberg oder Hamilton. Geht es nach RTL, der Bild-Zeitung, Facebook & Co. müssen wir uns bei der Vergabe von Sympathie und Zustimmung regelmäßig zwischen zwei Menschen entscheiden. Dishonored 2 folgt ebenfalls dem Motto: „Entweder, oder.“ Gleich zu Beginn will aus zwei möglichen Hauptcharakteren einer der beiden zum Auserwählten bestimmt werden.



Mit Corvo Attano ist einerseits der Held des Originals erneut mit von der Partie. Der kaiserliche Schutzherr ist langsam gealtert und kann nach wie vor auf exzellente Kampf- und Schleichfertigkeiten zurückgreifen. Auf der anderen Seite schickt Entwickler „Arkane Studios“ Neu-Assassinin Emily Kaldwin ins Rennen. Sie ist die Tochter der ermordeten Kaiserin Jessamine Kaldwin und eben jenem Corvo Attano, der sich ebenfalls für die Hauptrolle in Dishonored 2 bewirbt.

Je nachdem, für welchen der beiden Protagonisten wir uns entscheiden, verändern sich Story-Verlauf, Gameplay und die Spielwelt. Die Unterschiede sind mal mehr, mal weniger schwerwiegend. Grundsätzlich ähnelt sich die Spielerfahrung beider Varianten. Weil wir aber regelmäßig neue Entscheidungen treffen müssen, die ihrerseits Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte nehmen, profitiert der Widerspielbarkeitswert von Dishonored 2 enorm.

18.11.2016 : Michael Keultjes