Test: Lost Planet 3

Kurz vor Einführung der neuen Konsole wollen viele Publisher anscheinend nochmal Kasse mit etablierten Marken machen. Auffällig ist bei einigen dieser Spiele, dass es sich dabei meist um Prequels handelt, es werden also die Ereignisse erzählt, die vor dem ersten Teil stattgefunden haben. Ob das ein guter Schachzug ist oder einfach nur Faulheit, sei einmal dahingestellt, im Falle von Lost Planet 3 ist die Story aber mit das Beste am Titel. Vieles andere ist leider nur gehobener Durchschnitt.
Kein Job wie jeder andere
Jim Payton will auf dem Eisplaneten E.D.N. III nur eins: möglichst viel Geld beim Megakonzern NEVEC verdienen und dann schleunigst aus der weißen Hölle verschwinden. Kenner der ersten beiden Teile wissen bereits, dass die Firma ganz scharf auf die sogenannte „Thermalenergie“ ist. Das Öl der Zukunft durchzieht den kompletten Planeten und auch die großen und kleinen Monster von E.D.N. III, die Akride, haben den Stoff in sich.

So einfach wie es sich Jim zu Beginn vorstellt, ist die Rohstoff-Beschaffung natürlich nicht und das liegt nicht nur an den Akriden, die ihr „Blut“ natürlich nicht freiwillig hergeben. NEVEC ist nämlich nicht der nette Arbeitgeber, der auf seine Mitarbeiter oder die Umwelt Rücksicht nimmt. Vielmehr gehen die Verantwortlichen skrupellos vor und recht schnell wird der Held in einen Strudel aus Intrigen und finsteren Machenschaften hineingezogen.

Der übergeordnete Plot ist zugegebenermaßen alles andere als oscarreif – böser Konzern gegen mutigen Antihelden -, was aber einem stets zum Weiterspielen motiviert ist, dass man schlichtweg wissen will wie es mit Jim weitergeht. Der Ingenieur wächst einem sehr schnell ans Herz und anhand von Videobotschaften mit seiner Frau erfährt man mehr über sein Umfeld und über seine Beweggründe nach E.D.N. III zu reisen. Die Dialoge werden von den deutschen Synchronsprecher dabei sehr glaubwürdig vorgetragen, lediglich einige Nebencharaktere tragen ihre Texte entweder zu aufgeregt oder zu anteilnahmslos vor.


03.09.2013 : Stefan Grund