Test: XCOM: Enemy Unknown

Alles erhellende Feuerbälle fallen vom Himmel und sorgen für Chaos, Verwüstung und mysteriöse Geschehnisse auf der Erde. Schnell stellt sich heraus: Die Menschheit wird von einer existenzbedrohenden Alieninvasion heimgesucht. Dem klischeehaften Charakter des Spiels entsprechend, seid ihr als Commander der X-Com, einer Organisation zur Verteidigung der Erdenbewohner, der Einzige, der die übermächtig erscheinenden Außerirdischen aufhalten kann.
Entscheide dich!
Wieso, weshalb und warum ausgerechnet ihr derjenige seid, dem das Verteidigungszepter der Erde in die Hände gelegt wird? Antworten auf diese Fragen gibt euch das Spiel genauso wenig, wie Zeit um lange darüber nachzudenken. Ein Haufen Arbeit wartet auf euch. Schwierige Aufträge wollen erledigt und weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Gleich zu Beginn des Spiels steht ihr vor der Wahl des Kontinents, auf dem das Hauptquartier der X-Com platziert werden soll, wobei ihr erdteilsabhängige Boni spendiert bekommt. Das Belohnungssystem des Spiels zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Handlungsverlauf, der durch eure Entscheidungen immer wieder und kontinuierlich beeinflusst wird. Hier nur ein immer wiederkehrendes Beispiel:

Zwei Mitgliedsstaaten des internationalen Rats, der die X-Com ins Leben gerufen hat, erbitten eure Unterstützung im Kampf gegen die Aliens. Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen geht jedoch selbst über die Fähigkeiten unseres überaus talentierten Commanders hinaus. Ihr müsst euch also entscheiden. Während euch der Mitgliedsstaat, dem ihr unter die Arme greift, mit finanziellem Entgegenkommen und zusätzlichen Ressourcen dankt, reagiert der im Stich gelassene Verbündete verägert, gerät in Panik und kann gegebenenfalls Zahlungen an die X-Com einstellen.

In nahezu jedem Spielbereich - sei es bei der Ausbildung von Soldaten in der Kaserne, beim Erforschen gefundener Artefakte im Labor oder im Rahmen der Entwicklung neuer Waffentechnologien in der Technikabteilung - setzt sich dieses Prinzip mit mal kleineren, mal schwerwiegenderen Konsequenzen fort. Die Balance zwischen den Vor- und Nachteilen einer Entscheidung steht in aller Regel in einem stimmigen Gleichgewicht. Insgesamt also eine Runde Sache. Einzig die praktische Umsetzung des Systems ist zu bemängeln. Zwar ist die Oberfläche des Hauptquartiers grafisch gestaltet, letztendlich ist der Unterschied zu einem klassischen Menü nur optischer Natur. Einfallsreichtum: Fehlanzeige.


19.10.2012 : Michael Keultjes