Test: Call of Juarez: Gunslinger

Immer das gleiche Spiel im gleichen Setting anzubieten, kann mitunter zu Langeweile führen. Im Falle von Call of Juarez: The Cartel gefiel die Neuausrichtung – Drogenkartelle, Sprung in die Gegenwart – aber nur den Wenigsten. Aus diesem Fehler haben die polnischen Entwickler von Techland zum Glück gelernt und sind „Back to the Roots“ gegangen. Gut so, denn diese Rückbesinnung auf alte Stärken hat sich bei Call of Juarez: Gunslinger definitiv ausgezahlt.
Als der Westen noch wild war
Der Kopfgeldjäger Silas Greaves hat einiges zu erzählen: Er ritt mit einigen der bekanntesten Persönlichkeiten des Wilden Westens oder machte Jagd auf sie. Die relativ kurzen Episoden werden alle in Form von Rückblenden erzählt. Eine handelt beispielsweise von Billy the Kid und einer gemeinsamen Schießerei sowie einem Ausbruch aus dem Gefängnis. Präsentiert werden diese Erinnerungen zu Beginn in schicken Comic-Strips, das Besondere an ihnen ist aber die Erzählweise an sich. Währen der Missionen kommentiert Silas das Geschehen und korrigiert sich mitunter auch. Wenn er sich verbessert, friert die Szene ein oder alles wird auf eine bestimmte Stelle „zurückgespult“. Das ist ein sehr cooler Kniff und sorgt für viel Atmosphäre.



Call of Juarez: Gunslinger ist ein sehr linearer Ego-Shooter, der den Spieler durch verschiedene „Szenen“ schickt. Ausgestatt mit einem recht ordentlichen Waffen-Arsenal, bestehend aus diversen Pistolen, Gewehren, Schrotflinten und Dynamit, ballert Silas alles um, was sich ihm in den Weg stellt. Die Schießereien gegen die meist zahlreichen auftretenden Cowboys und Indianer machen von der ersten Sekunde an Spaß, da sie flott in Szene gesetzt werden und sie sehr motivierend sind. Motivierend deshalb, da man für jeden Treffer mit Punkten belohnt wird. Für Kopfschüsse oder schnelle Kills hintereinander werden Erfahrungspunkte gutgeschrieben, die der Spieler in neue Fähigkeiten investieren kann. Silas ist später so unter anderem in der Lage zwei Waffen zu tragen oder schneller nachzuladen.

22.05.2013 : Stefan Grund