Test: Sniper: Ghost Warrior 2

Battlefield, Call of Duty und Crysis. Drei Schwergewichte im Shooter-Sektor der aktuellen Konsolengeneration, die sich zwar alle an gewissen Schleich-Elementen bedienen, der spielerische Fokus der drei EgoShooter liegt letztlich aber auf brachialer Baller-Action. Um der harten Konkurrenz aus dem Weg zu gehen, entschied sich Publisher City Interactive mit Sniper: Ghost Warrior 2 für ein Projekt, das sich komplett dem Stealth-Shooter-Genre verschrieben hat. Was wie nach einem cleveren Plan klingt, entpuppt sich leider schneller als halbgar und unausgereift, als der Abzug des Scharfschützengewehres gedrückt ist.
Guter Start...
Ausgedehnte Cut-Scenes, ein intensiver Charakter-Aufbau oder emotionale Dialoge, alles Dinge, die Ghost Warrior 2 nicht zu bieten hat. Bei einem Preis von knapp 40 Euro lässt sich das Fehlen einer epischen Story-Line aber durchaus verschmerzen. So könnte man sich schnell mit der einfallslosen Hintergrundgeschichte um eine böse Terrorgruppe, die sich eine biologische Waffe unter den Nagel gerissen hat, anfreunden. Es ließe sich ebenfalls akzeptieren dass in Sachen Inszenierung nicht mehr als kurze Missionsbriefings mit nichtssagenden Satellitenaufnahmen und kurzen Funksprüchen geboten würden. Ein intensives Spielerlebnis mit spannendem Gameplay, abwechslungsreichem Level-Design und cleverer k.I. könnte die Schwächen der Rahmenbedingungen der Einzelspielerkampagne locker ausgleichen. Wie bereits angedeutet blieb hier jedoch der Wunsch Vater des Gedanken und das obwohl der Spieleinstieg durchaus gelungen ist.



Euer Abenteuer beginnt in den Philippinen. Gemeinsam mit einem Kameraden durchkämmt ihr ein vor Feinden wimmelndes Dschungelgebiet und werdet langsam in die Spielmechanik des Titels eingeführt. Euer Kumpane erklärt euch stets den nächsten Schritt, wann und wie vorzugehen ist. Eine gute Steuerung sorgt dafür, dass ihr Bewegungsabläufe und euer wichtigstes Ausrüstungsstück, dass Scharfschützengewehr schnell und sicher unter Kontrolle habt. Auf Knopfdruck schaut ihr durchs Zielfernrohr, das über mehrere Zoom-Optionen verfügt und euch so auch Feinde aus größter Entfernung präzise anvisieren lässt. Wo euch auf leichtem und mittlerem Schwierigkeitsgrad noch ein roter Punkt anzeigt, wo genau die Kugel einschlagen würde, seid ihr auf der Experten-Stufe ganz auf euch allein gestellt und müsst selbstständig abschätzen, wo das Fadenkreuz hinzielen muss, damit ihr trefft.

18.03.2013 : Michael Keultjes