Test: Dragon Age: Inquisition

Quantität vs. Qualität
Obgleich sich der Action-Anteil von Dragon Age: Inquisition auf einem hohen Niveau bewegt, bietet das Spiel noch immer eine Hand voll Rollenspiel-Elemente. Wie es sich für ein RPG gehört, sammelt ihr durch erfolgreiche Kämpfe und das Erfüllen von Aufträgen Erfahrungspunkte. Attribute wie Stärke, Konstitution oder Magie steigern sich so im Laufe der Zeit, können allerdings nicht selbst festgelegt werden. Warum BioWare den Spielern diese Freiheit nimmt? Wir haben keine Antwort. Immerhin könnt ihr selbstständig über die Verteilung von Fähigkeitspunkten bestimmen, die ihr mit jedem Levelaufstieg erhaltet. So habt ihr zumindest die Kontrolle darüber, welche Attacken und Fertigkeiten eure Charaktere lernen und welche nicht. Echte Rollenspielfetischisten dürfte die Charakter-Entwicklung von Inquisition aufgrund der abgespeckten Möglichkeiten jedoch missfallen. Umfangreicher fallen hingegen die Anpassungsoptionen über die Ausrüstung der Charaktere aus. Immer wieder findet ihr neue Waffen, Rüstungen und Gegenstände, wie Ringe und Amulette, mit denen ihr eure Schützlinge ausstatten dürft. An Werkbänken könnt ihr mit Hilfe von Rohstoffen zusätzlich neue Items craften und Tränke brauen. Die nötigen Ressourcen findet ihr überall in ganz Thedas.



Obwohl Story, Kampfsystem und die Charakterentwicklung einen enormen Anteil am gesamten Spielspaß von Dragon Age: Inquisition haben, können wir uns gut vorstellen, dass letztendlich jedoch ein anderer Aspekt des Spiels darüber entscheiden wird, wie viel Spaß ihr letztendlich haben werdet. So hat sich BioWare im Vergleich zur relativ kleinen Spielwelt von Dragon Age 2 in Inquisition wieder für deutlich weitläufigere Areale entschieden. Und tatsächlich bekommt ihr es mit geradezu riesigen Gebieten zu tun, die nach Lust und Laune erkundet werden dürfen und mit wirklich unzähligen Aufträgen, Sehenswürdigkeiten und Geheimnissen vollgestopft wurden. Hin und wieder könnt ihr buchstäblich keinen Schritt vor den anderen machen, ohne dass euch nicht gleich mehrere neue Symbole auf der Karte angezeigt werden, die zu einem neuen Quest oder weiteren Schätzen führen. So bietet das Spiel auf den ersten Blick unheimlich viel zu tun. Festzuhalten ist jedoch, dass sich zahlreiche Aufgaben bei den einzelnen Gebieten wiederholen und das Missionsdesign der Quests freundlich ausgedrückt als rudimentär zu bezeichnen ist. In der Regel bekommt ihr es mit den typischen „finde Gegenstand A“- oder „töte Gegner XY“-Quests zu tun. Obwohl dies im ersten Moment enttäuschend klingen mag, gibt es einen guten Grund sich dennoch um die eigentlich belanglosen Nebenmissionen zu kümmern…

26.11.2014 : Michael Keultjes