Test: Mafia III

New Bordeaux. Eine Stadt voll nichts
Mafia 3 setzt voll und ganz auf eine Open-World. Dadurch bietet sich eine weitläufige Stadt, mit mehreren Distrikten, welche sich optisch durchaus unterscheiden. Im Süden findet man beispielsweise mit Bayou ein Sumpfgebiet inklusive gefährlicher Alligatoren, in Downtown das prunkvolle Wirtschaftszentrum und weiter nördlich noch ein eher robustes Industriegebiet. Grundsätzlich der ideale Spielplatz für unzählige Möglichkeiten.



Doch auch wenn die meisten Gebäude sogar betreten werden können und das Design sehr authentisch die 60er Jahre einfängt, so kommt am Ende eine unbändige Langeweile auf. Dies liegt primär an den gebotenen Möglichkeiten innerhalb des Gameplays. Denn neben der Hauptstory und einer handvoll Sidequests gibt es absolut nichts zu tun. Da der Missionsaufbau zudem immer nach dem selben Schema verläuft, wird man den Aktionen mit der Zeit überdrüssig. Grundsätzlich werden nur drei Ziele in wiederholender Reihenfolge verfolgt: Verhöre einen Informanten, zerstöre kleine Mafia-Umschlagplätze, besiege den Boss des Distrikts. In New Bordeaux mangelt es einfach an Kreativität und Abwechslung.

Leider ist das Leben in der Stadt auch nicht wirklich so beeindruckend, wie man glauben möchte. Es gibt keinerlei Individualisierungsmöglichkeiten und auch sonst kaum etwas in der Welt zu erleben. Zwar wird das Thema Rassismus deutlich thematisiert und sorgt dafür das Lincoln manche Läden nicht ohne Ärger betreten kann und ständig von Passanten beleidigt wird. Aber da die KI völlig dumm ist und die Polizei, trotz eines „Beobachtungsmarkers“ nur selten aktiv reagiert, verpufft auch hier das Potential für Spannung sehr schnell.



Die Kämpfe in den Missionen leiden ebenfalls an der sehr schlechten KI. Da hilft es nicht, das die Schusswaffen ein gutes Trefferfeedback haben oder die Kills sehr brutal dargestellt werden. Viel zu leicht werden ganze Horden von Gegner entweder knallhart umgepustet oder hinterrückst niedergestochen. Herausforderungen gibt es keine. Bereits nach ein paar Stunden geht dadurch die Lust, das nächste Mafia-Versteck einzunehmen, verloren. Sehr schade, wenn es sonst nichts in der Stadt zu tun gibt.

30.10.2016 : Marc Schley