Hands On: GRID 2

Knall auf Fall
Die actionreiche Darstellung der Rennen steht bei GRID 2 klar im Vordergrund, das wird spätestens nach den ersten Metern klar. Jede Menge optischer Effekte bieten ein wahres Feuerwerk, sorgen aber auch dafür, dass das Renngeschehen für den Fahrer mitunter sehr hektisch wird. So löst sich die Verfolgerkamera beispielsweise vom Fahrzeugheck, wenn man die Streckenbegrenzung oder ein anderes Fahrzeug berührt, um die „Einschlagstelle“ ins rechte Licht zu rücken. Gerade im Pulk mit den äußerst aggressiven KI-Fahrern sorgt dies schnell für hektisch hin- und herwechselnde Kameraeinstellungen und den Verlust der Übersicht. In unseren Testfahrten sorgte dies sehr häufig für eine typische Ping-Pong-Situation die erst dann endete, wenn man am Ende des Feldes angelangt war. Immerhin, Codemasters arbeitet derzeit laut eigener Aussage noch am Balancing, das ist auch dringend notwendig.

Was die Steuerung angeht, so ist auch hier noch mehr Feingefühl und vor allem ein linearere Einlenkphase wünschenswert. Gerade die ersten Lenkbewegungen, egal ob mit dem Stick oder Wheel, finden sehr dynamisch statt, was vor allem zu Beginn des Spiels für extrem hektisches hin- und herpendeln sorgt. Rennspielfans werden nun zurecht sagen „das kennen wir doch“, und genau, EA’s Shift 1 und 2 scheinen nicht nur in Bezug auf die Namensgebung eine frappierende Ähnlichkeit mit GRID 2 aufzuweisen. Dies fällt natürlich umso mehr ins Gewicht, desto schneller man unterwegs ist und spätestes auf dem Red Bull Ring wird die Lenkung an sich mehr und mehr zur Herausforderung. Selbst auf der Geraden gestaltet es sich äußerst schwierig kleine Lenkkorrekturen vorzunehmen, ohne dass sich das Fahrzeug aufschaukelt oder man zumindest mit zwei Rädern im Gras landet.



Optisch befindet sich der Codemasters Racer in der uns vorliegenden Fassung zwar auf einem guten Niveau, muss sich aber selbst einem Open World Racer wie Forza Horizon klar geschlagen geben. Starkes Kantenflimmern, teilweise sehr übertriebene Lichteffekte, extreme Slowdowns (teilweise geht die Engine so stark in die Knie, dass sogar der Ton aussetzt) und deutlich sichtbares Tearing zeigen, dass Codemasters bis zum Release Ende des Monats noch viel zu tun hat, falls man die Racing-affine Kundschaft nicht enttäuschen möchte.

01.05.2013 : Matthias Brems