Test: Bulletstorm

Mit Bulletstorm hat sich Epic das klare Ziel gesetzt, dem Shooter-Genre den Spaß zurückzubringen. Bierernste Militärschlachten gibt es im Videospielsegment schließlich zuhauf. Stattdessen setzt man auf prollige Action, Sci-Fi Setting und überdeutliches Augenzwinkern. Die ersten Trailer und Gameplay Footage des sogenannten Skillshot-Systems ließen bereits früh erahnen, dass man dafür nicht bis zur Rückkehr des Duke wird warten müssen, denn die Entwickler sind ihrem Ziel verdammt nah gekommen – das heißt, wenn da nicht das leidige Thema Zensur wäre. Die deutsche Version des Spiels hat einige Schnitte über sich ergehen lassen müssen, doch haben diese auch Auswirkungen auf den Spielspaß?
Stereotypen mit Waffen im Anschlag und Spruch auf den Lippen
Bulletstorm bietet eine Menge geradlinige Action und eine, naja, sagen wir mal leicht erzählte Geschichte. Wir befinden uns im 26. Jahrhundert. In der Rolle von Grayson führen wir eine Spezialeinheit an und müssen während einer laufenden Mission feststellen, dass unser Auftraggeber, General Sarrano, uns so manche Information vorenthalten hat. Statt übler Schurken hat unsere Truppe unwissentlich haufenweise Freiheitskämpfer, Systemkritiker und natürlich hilflose Zivilisten zur Strecke gebracht. Grayson sinnt auf Rache und verfolgt den General durch die halbe Galaxis. Es kommt zur Weltraumschlacht und einer unsanften Landung beider Parteien auf dem Planeten Stygia. Verstrahlt und von Mutanten bewohnt, bietet der Ort zwar allerlei kuriose Sehenswürdigkeiten, doch zerrt er auch am Leben unserer Truppe. Doch der finale Showdown steht natürlich noch aus.

Die Figuren sind allesamt klischeebeladen und eindimensional. Auf der einen Seite stehen die gutherzigen Proleten, die nie um einen Spruch verlegen sind, und auf der anderen Seite ist der durch und durch böse Widersacher. Die Fronten sind also eindeutig, Grauzonen sucht man vergebens. Die braucht es aber auch nicht. Bulletstorm verschleiert zu keiner Sekunde was es sein will und schlussendlich auch ist: leichte Unterhaltung mit reichlich Bombast und Explosionen. Auf der Leinwand würde man wohl von Popcorn-Kino sprechen. Dass man das Hirn jedoch nicht völlig ausschalten sollte, ist nämlich einem ganz bestimmten Feature zu verdanken.

28.02.2011 : Benjamin Doum