Test: Jet Set Radio

Frust, Frust, Frust
Hinzu kommt die genau so lahme und unverständliche Kameraführung die oft an Objekten hängenbleibt und euch Hindernisse oftmals viel zu spät oder auch gar nicht erkennen lässt. Diese Kombination aus katastrophaler Steuerung und Kameraführung lassen den Frustfaktor bei Jet Set Radio kometenhaft ansteigen. Vor allem im späteren, sich leider kaum ändernden, Spielverlauf werden die erforderlichen Stunts so schwer, dass an ein Weiterspielen kaum zu denken ist.

Die HD-Aufhübschung der Cel-Shading-Grafik und des fast schon legendären Soundtracks mag zwar gelungen sein – Pop-Ups wurden minimiert, scharfe Texturen, klarer Klang – doch sagt mir das „Quellmaterial“ so gar nicht zu. Hier scheiden sich wohl, wie beim gesamten Spielkonzept, die Geister. Wie schon gesagt, vor zwölf Jahren wäre die Sache wohl noch eine andere gewesen, doch mittlerweile kann ich mit dem, in diesem Fall, recht billigen Comic-Look und dem funky-alternativen Breakbeat-Gedudel nichts mehr anfangen: Musiklautstärke = 0.

Schade ist auch, dass kein außer dem üblichen Statistik-Gedöns kein Online-Modus implementiert wurde. Sich mit seiner eigens erstellten Gang im virtuellen Stadtgebiet von Tokyo-To mit anderen Crews zu messen, wäre doch ein logischer Schritt gewesen, oder? So bleibt als einziger kleiner Bonus neben dem eigentlichen Spielgeschehen, das selbst designen von Graffitis, das aber auch schon im Original möglich war.


05.10.2012 : Peter Lebrun