Test: nail'd

Angesichts des Erfolgs von „Pure“ verwundert es, dass nicht schon viel früher ein ähnlich gestrickter Racer auf den Markt drängte, der ebenso auf schnelle Quads, hohe Sprünge und reichlich Matsch setzt. Nun ist „nail’d“ erschienen, doch trotz der drei genannten Gemeinsamkeiten ist der Qualitätsunterschied ein großer.
Bleifuß
Entwickler Techland schuf mit „nail’d“ einen Offroad Racer, der nicht allzu viel von Realismus hält. Das muss er auch nicht, doch wenn die Fahrphysik maßgeblich vom Bleifuß bestimmt ist und darüber hinaus keine großen Anforderungen an die Spieler stellt, sind der Spielspaß und die Motivation sehr schnell verschwunden. Genau genommen geht es eigentlich nur darum, den bestmöglichen Weg durch die verschachtelten Strecken zu finden, Abkürzungen frühzeitig zu erkennen und natürlich auch zu erwischen. Wer mit guter Streckenkenntnis und schnellen Reaktionen gesegnet ist, benötigt die Bremse des Quads oder Dirtbikes im Grunde kein einziges Mal – und das gilt selbst für Haarnadelkurven. Es ist obendrein völlig egal, auf welchem Untergrund man sich bewegt. Stein, Schnee oder Matsch – vollkommen egal, denn Drifts werden ohnehin nicht gebraucht. Rennexperten vermissen also nicht nur eine realistische Fahrphysik, sie sind zudem sehr schnell unterfordert. Auch der Turnierbaum, der den zentralen Einzelspielermodus darstellt, ist eher lieblos gestaltet und wenig motivierend.

11.01.2011 : Benjamin Doum