Test: Gears of War 3

Hier ist er nun also, der letzte Teil der überaus erfolgreichen Gears of War-Trilogie. Anfang und Ende zugleich. Denn vergessen wir nicht, für deutsche Spieler ist dies die erste offizielle Veröffentlichung. Zudem ist es kaum vorstellbar, dass Entwickler Epic die Marke nun einfach auf Eis legen wird. Aber bleiben wir vorerst lieber im Hier und Jetzt und beantworten die wichtigste Frage: Ist Gears of War 3 der würdige Abschluss der Reihe?
Previously on Gears…
Wir befinden uns auf dem in Trümmern liegenden Planeten Sera, der am sogenannten Emergence Day von brutalen Monstern namens Locust überrannt wurde, die bis dahin im Innern des Planeten ihr Dasein fristeten. KOR-Soldat Marcus Fenix und seinem Delta Squad gelang die Zündung einer Bombe im Kern, die die Höhlensysteme der Locust fluteten. Niemand rechnete jedoch mit den Auswirkungen der Immulsion, einer gelbleuchtenden Flüssigkeit, die die Locust in „Leuchtende“ (so der Name der Lambent in der dt. Version) verwandelt und eine völlig neue Bedrohung darstellt. Erneut sind muskelbepackte Sprücheklopfer gefragt und der hier Schreibende eingenickt! Mal im Ernst, erster offizieller Deutschland Release hin oder her, es wird wohl kaum einen Spieler da draußen geben, der diese Vorzeige-Action-Reihe nicht gespielt hat. Daher dürften die meisten bestens über die Geschichte informiert sein. Zumal diese nun wirklich keine geistigen Höchstleistungen abverlangt. Es gibt die Helden, die Bedrohung, den Kampf und nun endlich den ganz großen Showdown, erneut verteilt auf fünf Akte und rund zehn aufregende Spielstunden.



Ins Rollen gerät die Geschichte diesmal durch eine Videobotschaft des tot geglaubten Fenix Senior (wir berichteten), der scheinbar ein Mittel gegen die Immulsion gefunden hat. Jetzt gilt es also ihn zu finden. Der ideale Aufhänger, um wieder ordentlich rum zu kommen auf dem Planeten und auch, um die ein oder andere neue Ortschaft zu präsentieren – auch eine Form von Abwechslung. Der Versuch der Entwickler, den Figuren mehr Tiefe zu geben, in allen Ehren, doch daraus wurde (leider) nicht allzu viel. Sie sind und bleiben die Krieger der vorangegangen Teile und weitestgehend so flach wie ein Blatt Papier. Was für gewöhnlich als Kritik gemeint ist, greift in diesem Fall jedoch nicht ganz. Gears of War hat in den zwei Vorgängern nun mal einen Ton entwickelt, der immer auch ein wenig mit dem Trash flirtet, sich nicht zu ernst nimmt. Die Entwickler sind sich daher treu geblieben und haben ganz im Sinne der vielen Fans gearbeitet. Die durchaus vorhandenen, ernstgemeinten Momente lassen die Augen daher höchstens rollen statt Tränen vergießen. Nur so viel sei verraten: Im Laufe der Geschichte wird eine der zentralen Figuren sterben. Diese Szene mit „Mad World“ zu untermalen ist jedoch in höchstem Maße „cheezy“ und wird aufgrund der immer noch lausigen und nicht lippensynchronen, deutschen Synchronisation auch nicht besser. Das schmälert jedoch nicht die wuchtige Präsentation und ein richtiges (!) Ende, das die Fans zufrieden vor ihren TV-Geräten zurücklassen wird.

16.09.2011 : Benjamin Doum