Test: Hitman: Absolution

47 zeigt Schwäche
... Leider schafft es das Spiel nämlich nicht, die grundsätzlich großer spielerische Freiheit, die über die sehr offen gestalteten Level erreicht wird, über sämtliche Spielabschnitte zu halten. Hin und wieder findet ihr euch nämlich in vergleichsweise linearen Sequenzen wieder, wie beispielsweise die aus einem umfangreichen Gameplay-Video bekannte Hubschrauberszene. Hier gilt es lediglich von Punkt A, nach Punkt B zu gelangen, ohne eine Wahl über den Weg dorthin zu haben. Auch diese Szenen haben aufgrund der toll inszenierten Action ihren Reiz, ihnen fehlt aber das gewisse Etwas, was die Hitman-Serie seit Jahren ausmacht. Nichts eben, was man nicht mindestens genauso gut, wenn nicht besser auch schon von anderen Spielen kennt. Speziell Hitman-Fans der ersten Stunde dürften mit diesen Abschnitten ihre Probleme haben.

Einen zwiegespaltenen Eindruck hinterlassen die neuen Spielmechaniken in Hitman: Absolution. Zum einen wäre in diesem Zusammenhang der neue Instinkt-Modus zu nennen. Ist dieser aktiviert, werden wichtige Ziele, Objekte oder Laufwege von Feinden grafisch hervorgehoben. Für Anfänger sicherlich eine hilfreiche Angelegenheit, mit dem Einsatz des Instinkt-Modus sinkt aber nicht nur der Schwierigkeitsgrad, sondern gleichzeitig auch die Intensität des Spielerlebnis. Wer will kann natürlich darauf verzichten, sich die Spielhilfe zu Nutze zu machen, das werden jedoch nur Profis tun. Gleiches gilt für das neue Point-and-Shoot-Feature. Ähnlich wie in Splinter Cell, könnt ihr Feinde markieren, und danach mit einem Klick ausschalten. Während der „Markier-Phase“ wird das Spiel zusätzlich stark verlangsamt. Optisch macht das System zwar einiges her, es ist unterm Strich aber zu mächtig, und vereinfacht das Spiel zu stark.

Io ist es aus den genannten Gründen nicht optimal gelungen, den Schwierigkeitsgrad so auszubalancieren, dass das Spiel sowohl für Anfänger, als auch Profis geeignet, beiden Spielertypen aber indes das gleiche Spielgefühl zu vermitteln. Auf den unteren Schwierigkeitsgraden neigt man als ungeübter Spieler dazu, allzu unvorsichtig vorzugehen und wild um sich zu ballern. Da reicht es schon ein wenig auf seine Deckung zu achten, um die Mission trotz Kugelhagel erfolgreich zu beenden. Wir raten daher jedem Spieler, einen der höheren Schwierigkeitsgrade zu wählen. Das kann zwar mit einigen Frustmomenten verbunden sein, unterm Stricht wird man aber mit dem intensiveren Spielerlebnis belohnt.


19.11.2012 : Michael Keultjes