News: Mini-Spiele im Spiel: Pokern in Video-Games wird immer beliebter

Längst vergangen sind die Zeiten, als Videospiele simple Ablenkung boten und nur einen gewissen Reiz, Erfolge zu erzielen ausübten – man denke an frühe Games wie PAC-Man und Tetris, die meist aus relativ einfachen Symbolen bestanden und Geschicklichkeit erforderten. Heute sind Videospiele weitaus ausgefeilter, besitzen faszinierendes Game-Play und Bilder ähnlich Kinofilmen, die es den Spielern ermöglichen, ganz ins Geschehen einzutauchen, einen Charakter bis ins letzte Detail zu entwickeln und im Multiplayer-Mode sogar soziale Bindungen zu pflegen. Immer beliebter werden derzeit Mini-Games im Spiel, wie beispielsweise Poker-Erlebnisse in GTA als Teil der Handlung.

Video-Games sind heute einzigartige Welten, die aus psychologischer Sicht den Spieler vielerlei positive Erlebnisse verschaffen. Man denke an Blockbuster wie Minecraft oder Fortnite, die Menschen jeden Alters und rund um den Erdball in ihren Bann ziehen. Besonders Fortnite entwickelte sich über die vergangenen Jahre zu mehr als einem Spiel, es gehört mittlerweile zum Bereich e-Sport, wo bei Turnieren gigantische Summen gewonnen werden. Dabei taucht der Spieler in eine bunte Fantasiewelt im Comic-Stil ein, entwickelt seinen Charakter, für den er zahlreiche Kostüme, Waffen und Gadgets erwerben kann, und entwickelt gemeinsam mit anderen Spielern schlaue Strategien, um Zombies zu bekämpfen und verschiedene Objekte zu verteidigen. Im Battle Royale Mode können sogar bis zu 100 Spielern gemeinsam antreten, außerdem bringt der Kreativmodus Entspannung und Abwechslung beim „Spawnen“ und Gestalten neuer Bereiche und Entwickeln von Minispielen wie beispielsweise Rennstrecken oder Kampfarenen. Das Beste daran ist, dass das Spiel komplett kostenfrei ist, Geld gemacht wird mit den immer neuen Battle-Passes und Käufen von bestimmten Objekten, Bekleidung und Waffen im Spiel. Hier treffen sich Freunde online, tauschen Ideen aus und spielen miteinander im Team – bis hin zum Fortnite World Cup, der erstmals 2019 ausgetragen wurde, mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 30 Millionen Dollar.

Ähnliches gilt für den Gaming-Hit Grand Theft Auto von Rockstar Games – mittlerweile ein echter Klassiker, nachdem GTA V bereits 2013 auf den Markt kam, der jedoch weiterhin jedes Jahr zu den meistverkauften Spielen gehört. Der Grund dafür liegt auf der Hand: für den Online-Mode bringt der Hersteller ständig neue Updates heraus, sodass auch bei langjährigen Fans niemals Langeweile aufkommt. Verlockend mag es dabei auch sein, dass der Spieler das Leben als Krimineller testen kann – von Bank-Überfällen und Autodiebstahl bis hin zu illegalen Glückspielen. Mini-Games im Spiel bieten dabei zusätzlichen Unterhaltungswert, so muss der Spieler beispielsweise eine echte Poker Strategie entwickeln, um die Gegner mit Bluffen und schlauer Taktik zum Aufgeben zu zwingen.

Poker ist bekanntlich mehr als ein reines Glückspiel und erfordert psychologisches Geschick, Intuition und vor allem viel Übung. Integriert in Videospiele, fordert es die Spieler heraus, stärkt das Denkvermögen und schafft verstärkt das, was Psychologen als „Flow-Erlebnis“ bezeichnen – den fesselnden und als angenehm empfundenen Bereich zwischen Langeweile und Frustration, in dem man sich herausgefordert, jedoch nicht überfordert fühlt.

Nicht zuletzt deshalb finden sich derartige Mini-Games in immer mehr bekannten Video- und Konsolenspielen. Der ebenso populäre GTA-Nachfolger aus dem Hause Rockstar Games, Red Dead Redemption 1 und 2, ist ein spannendes Wild-West-Abenteuer, in dem der Spieler auf Jagd geht, als Kopfgeldjäger unterwegs ist und natürlich den ein oder anderen Saloon besucht. In Red Dead Redemption 2 kann man sich dort an einen Spielertisch setzten und eine Runde Texas Hold’em spielen – die bekannteste Form von Poker, die in den meisten Spielbanken und Online-Casinos angeboten wird.
Dabei gibt es einen öffentlichen wie auch einen privaten Spielmodus. Den Öffentlichen betritt man für 25 Dollar Eintrittsgebühr, wofür der Spieler seine Spielchips erhält und online gegen andere Gamer antreten kann. Sprachkommunikation gibt es im öffentlichen Pokerraum nicht, um Schummeln zu verhindern. Anders geht es im privaten Pokermodus zu, wo es lediglich einen 5-Dollar Buy-In gibt, man seine Freunde zum Spiel einladen und sich mit ihnen auch online unterhalten kann. Dabei ist Poker hier mehr als Zeitvertreib gedacht, nicht als echte Chance, eine Menge Geld zu verdienen, worauf der Entwickler geachtet hat, in dem er knappe Zeit- und Einsatzbeschränkungen gesetzt hat.

Bereits die erste Version, Red Dead Redemption 1, verfügte über sechs Mini-Games im Spiel, sowohl Pokerrunden wie auch das Spiel „Five Finger Fillet“, ein Messerspiel, das entsprechend Mut und Geschicklichkeit erfordert.
Die Spielereihe The Witcher begeisterte die Spieler in der ersten und zweiten Version ebenfalls mit In-Game Poker, für die dritte Fassung dachte sich der Hersteller jedoch etwas ganz Besonders aus: das Spiel Gwent wurde speziell für The Witcher 3 - Wild Hunt entwickelt und war so beliebt, dass es später zu einem eigenen Videospiel wurde. Gwent – The Witcher Card Game kam 2016, ein Jahr nach Erscheinen von The Witcher 3, auf den Markt und ist ein spannendes Sammelkartenspiel.
Immer mehr Videospielehersteller erkennen den Reiz von Mini-Games im Spiel, besonders aus dem Poker-Bereich, die für zusätzliche Abwechslung sorgen und den Unterhaltungswert steigern. Aber auch Glückspiele mit echten Gewinnchancen im Internet werden immer beliebter, gerade auch als mobile Apps, über die zu jeder Zeit und von jedem Ort aus gezockt werden kann. Wer seine Liebe für Texas Hold’em beispielsweise in Red Dead Redemption 2 entdeckt, mag verlockt werden, das Spiel in einem virtuellen Casino ausprobieren. Abzuwarten bleibt, wann sich diese beiden Welten komplett verbinden und man auch direkt im Konsolenspiel echte Gewinne erzielen kann.
25.02.2021 : XboxFront