News: Lootbox bei Konsolen- und PC-Games – eine Art Glücksspiel?

Verstößt EA mit den Lootboxen in FIFA und Co. gegen das Glücksspielgesetz? So lautet der Vorwurf der belgischen Glücksspielkommission. Lest hier mehr!

Sind Lootboxen eine Form von Glücksspiel?
Lootboxen sind eine Art Paket innerhalb eines Videospiels, das zusätzliche Features für das Spiel enthält. Diese Pakete sind meist kostenpflichtig und der Spieler weiß vor dem Kauf nicht, was er bekommt. Für die belgische Glücksspielkommission ganz klar ein Fall von Glücksspiel. Aus diesem Grund sind Lootboxen in Belgien verboten. Allerdings wollen sich nicht alle Publisher von Computer Spielen an dieses Verbot halten. EA droht deswegen ein Gerichtsverfahren.

Für die belgische Glücksspielkommission ist das Prinzip der Lootboxen mit klassischen Glücksspielen wie zum Beispiel das Ankreuzen von Lottokästchen wie bei Lotto 6 aus 49 als auch das Platzieren von Sportwetten zu vergleichen. Sie sehen in den zusätzlichen Paketen ein hohes Suchtpotenzial. Dieser Kritik stimmen inzwischen auch Eltern und Mitglieder der Gaming-Community zu.

Lootboxen bei Videospielen
Eine Lootbox kann man sich als eine Art virtuelle Kiste vorstellen. Darin befindet sich eine zufällige Ansammlung bestimmter Objekte. Diese können je nach Videospiel zum Beispiel Ausrüstung in Form von Waffen oder Kleidung oder optische Features für den eigenen Avatar sein. Meist müssen die Boxen kostenpflichtig erworben werden, entweder durch die Währung im Spiel oder Echtgeld. Der Spieler weiß vor dem Kauf nicht, was sich in dem Paket befindet. Wird die Lootbox mit Wunsch auf einen speziellen Gegenstand gekauft und dieser ist nicht enthalten, kommt es schnell zum Kauf einer weiteren Box.
Aus diesem Grund wird den Lootboxen ein hohes Suchtpotenzial nachgesagt. Zudem würden die kostenpflichtigen Pakete falsche Erwartungen wecken und Pay-to-Win Systeme antreiben. Diese funktionieren meistens mit der Kreditkarte, was den Kauf von Ingame-Produkten noch vereinfacht. Für die belgische Glücksspielkommissionen deswegen ein ganz klarer Fall von Glückspiel.

Der Fall Electronic Arts
In Belgien stehen vor allem Spiele des Publishers Electronic Arts (EA) in der Kritik. Dort sind Lootboxen verboten und die Computerspiel-Publisher halten sich weitestgehend daran, mit EA als einzige Ausnahme. Der veröffentlicht weiterhin Videospiele mit Lootboxen, auch FIFA 19 soll davon betroffen sein. Beim Blick auf die Einnahmen durch den Online-Verkauf von Lootboxen wird klar warum. Rund 67% der Einnahmen von EA macht der Verkauf der Boxen aus.

Die Glücksspielkommission sieht in den kostenpflichtigen Überraschungspaketen einen klaren Verstoß gegen das Glücksspielgesetz und forderte in der Vergangenheit auch schon ein EU-weites Verbot für Star Wars: Battlefield II. Peter Naessens von der Kommission berichtet von empörten Eltern und Beschwerden aus der Gaming-Community. Die Kommission strebt ein Gerichtsverfahren gegen EA an. Sollte der Fall der Lootboxen tatsächlich vor einem Richter landen, hätte das definitiv Symbolcharakter.
Glückspiel oder Spielerentscheidung

Glücksspielen wird vor allem das hohe Suchtpotenzial vorgeworfen. Dabei muss immer bedacht werden, dass der Spieler selbst über den Kauf von Lotteriescheinen oder Lootboxen entscheidet. So sieht das auch die Entertainment Software Association (ESA), ein Zusammenschluss mehrerer großer Publisher von Computerspielen. Der streitet die Vorwürfe ab, dass es sich bei Lootboxen um eine Form von Glücksspiel handelt.

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20.09.2018 : XboxFront