News: Kinectimals-Macher: "Spiele-Gebraucht-Markt tötet Core-Games"

Es ist schon eine Weile her, als sich der letzte Entwickler über das für diese Berufsgruppe anscheinend leidige Thema "Gebraucht-Spiele-Markt" geäußert hat. In einem exklusiven Interview der Kollegen von Gamasutra hat sich nun David Braben, der Gründer der Kinectimals- und Disneyland Adventures-Entwickler Frontier Games zu diesem Thema geäußert.

Seine zugegeben etwas gewagten Thesen: "Der Gebraucht-Spiele-Markt tötet Core-Games." und "Wenn die Industrie an den Weiterverkäufen mitverdienen würde, wären die Spielepreise niedriger".

"Das Problem -wenn man es genau betrachtet- ist, dass der Gebrauchtmarkt die Core-Spiele regelrecht tötet. In einigen Bereichen ist dies sogar schon passiert. Ich kenne Publisher, die in der Entwicklung befindliche Spiele gestoppt haben, weil viele Shops nach der ersten Auslieferung keine Spiele mehr nachordern sondern lediglich diese als Gebrauchtspiele wieder ankaufen und erneut veräußern. Sie sind davon abhängig", so Braben.

Gerade aufwändige Produktionen, die nur einen Singleplayer-Modus bieten, haben laut Braben nur wenig Zukunft, da es in der Regel bei den Verkäufen der ersten Auslieferung bleibt. Er sollte es wissen, denn das eigene Projekt "The Outsider" ist derzeit "auf Eis" gelegt... es bot nur einen Singleplayer-Modus. Etwas später im Interview erfährt man, worauf Braben hinaus will:

"Die Leute denken natürlich ‘Hey, ich habe dafür bezahlt, also kann ich damit machen was ich will’, aber das Problem ist, dass sie damit den Preis oben halten. Die Preise wären doch schon längst gesunken, wenn die Industrie an den Weiterverkäufen mitverdienen würde. Entwickler und Publisher benötigen diese Einnahmen, um weiterhin aufwändige und kostspielige Titel zu entwickeln. Und wir sehen immer weniger von ihnen."

Braben möchte also am Gebrauchtmarkt mitverdienen, damit Core-Spiele nicht aussterben und der Preis der Spiele schneller sinkt... das nennen wir doch mal eine "kundenorientierte Einstellung", oder? Was sagt ihr dazu? Glaubt ihr wirklich, wenn Publisher an Gebrauchtspielen verdienen würden oder der Second-Hand-Markt verschwinden würde, gäbe es bessere und zugleich billigere Spiele?

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20.03.2012 : Matthias Brems