Test: Chromehounds

Wer sich in naher Zukunft noch in einen Panzer setzt ist selbst schuld – Über Sieg und Niederlage entscheiden die Chromehounds. Der Name mag etwas verwirrend klingen, gemeint sind Mechs... große Kampfroboter die von Menschenhand gesteuert werden und sich gegenseitig mit Raketen und Dauerfeuer die Blechbüchse heiß machen. Ob der neuste Titel aus dem Traditionshause SEGA zu heißen Gefechten einlädt oder eher als "Rohrkrepierer" daherkommt, lest ihr im folgenden Review.
Hunde, wollt ihr ewig leben
Die Menschheit hat es mal wieder geschafft, sich mit Kriegen und anderen Dummheiten an den Rand der Zerstörung zu bringen. Schlachten überziehen das Land und Konflikte gibt es überall. Als Söldner der Rafzakael-Organisation erfüllt ihr deshalb Aufträge um Recht und Ordnung wieder herzustellen. Zu Beginn der Story-Missionen wählt man dazu einen von sechs Hounds aus, die sich in Art und Bewaffnung unterscheiden. Hierbei kann zum Beispiel zwischen einem flinken Scharfschützenhound oder einem etwas trägeren Modell, mit einer stattlichen Artillerie auf dem Dach, gewählt werden. In der Regel stehen euch gleich mehrere Waffensysteme zur Verfügung, die mit entsprechenden Raketen und Geschossen bestückt sind. In der Werkstatt kann der Hound zudem noch individuell aus- und umgerüstet werden. So könnt ihr die Position der einzelnen Komponenten wie Generator, Cockpit und Waffen wählen oder neue Teile, die nach jeder abgeschlossenen Mission auf euch warten, verbauen.

Wie bereits erwähnt, hat jeder Hound seine spezifischen Vor- und Nachteile. Ist man mit besonders großen und starken Waffen bestückt, hält man die Gegner leicht auf Distanz und euch kann eigentlich nicht viel passieren. Der Nachteil bei großen Hounds liegt aber auf der Hand - Sie sind ungefähr so agil wie Ottfried Fischer beim Bodenturnen. Hinzu kommt, dass auch die Ladezeiten bei durchschlagskräftigeren Waffen etwas länger sind. Die leichteren Hounds haben es in Sachen "Bewegung" etwas einfacher. Sie können den feindlichen Geschossen besser ausweichen und sind generell auch schneller als ihre großen, schwergewichtigen Kollegen. Natürlich gibts auch hier Einschränkungen, denn die Panzerung ist nicht so stark und die Bewaffnung bietet nicht immer den erwünschten Durchschlageffekt. Vergleicht man Chromehounds mit anderen Shootern, so handelt es sich eher um eine taktische Variante, die bedachtes Vorgehen und eine gewisse Strategie erfordert. Besonders bei den schweren Hounds ist Vorsicht geboten, da jeder Schuss und jede Bewegung gut überlegt sein will.

Die Steuerung geht nach kurzer Zeit reibungslos von der Hand. So stampft ihr schon bald heroisch durch die Pampa und erledigt eure Gegner mehr oder weniger zielgenau. Leider bietet die Außenansicht kein Fadenkreuz, dafür aber eine Bild-in-Bild-Funktion, welche euch in einem kleinen Bildausschnitt das Cockpit eures Hounds inklusive Zieloptik bietet. Besitzer eines HDTV-Gerätes haben hier einen entscheidenden Vorteil, denn während dieses Feature auf entsprechenden Geräten nahezu tadelloses Zielen ermöglicht, schauen Eigner eines Standard-TV-Gerätes augfrund der niedrigen Auflösung oft buchstäblich "in die Röhre". Um die Feinde aufs Korn zu nehmen und treffsicher zu erledigen hilft hier meist nur ein schneller Wechsel in die Cockpitansicht.

Die Navigation wird weiterhin durch einen eingeblendeten Radar erleichtert, die ebenfalls zur Verfügung stehende Übersichtskarte "schluckt" einen beachtlichen Teil des Bildschirms und sollte deshalb nur in ruhigeren Minuten eingesetzt werden. Um euch zusätzliche Schützenhilfe zu sichern, besteht die Möglichkeit, via Funk kurze Anweisungen an eure Mitstreiter zu übermitteln.

04.08.2006 : Stefan Grund