Test: Forza Horizon 3

Orgasmus für die Augen
Apropos eindrucksvolle Perspektiven: Forza Horizon 3 kann man optisch getrost als absoluten Leckerbissen bezeichnen. Ob mit oder ohne HDR-tauglichen Fernseher: das Spiel sieht durchweg unfassbar gut aus und läuft jederzeit butterweich. Die Frage die sich bei solchen „Brettern“ immer stellt ist: warum bekommen es nur eine Handvoll Entwickler (zumeist First Party) hin, eine solche Leistung aus der Konsole heraus zu kitzeln? Keine Frage: Forza Horizon 3 ist optisch gesehen sicherlich das bislang schönste Xbox One-Spiel und straft die Zweifler, die der Meinung waren, viele der bislang gezeigten Szenen würden von der PC-Fassung stammen. Nein… das kann tatsächlich die „chronisch schwachbrüstige“ Xbox One. Schade, dass anscheinend nur wenige Studios zu solchen „Kunstwerken“ in der Lage sind.

Die Automodelle und die Umgebung sehen einfach fantastisch aus und selbst wenn man meint, man hätte schon alles gesehen, tauchen immer wieder neue kleine Details auf, die die Spielwelt noch eindrucksvoller und lebendiger machen. Die Beleuchtung, erzeugt durch die realistische Himmels- und Wettersimulation schafft Lichtszenarien, die schöner nicht sein könnten. Fast schon verschwenderisch eingesetzte Effekte und ultrahohe Kontraste lassen die Genrekollegen systemübergreifend sprichwörtlich „alt“ aussehen. Ganz klar: wer erleben will, wie ein Rennspiel heute aussehen kann, muss Forza Horizon 3 spielen.



Aber natürlich können auch die Jungs von Playground Games nicht zaubern und müssen sich irgendwie den Spezifikationen der Hardware unterordnen. Zudem sorgt das Open World-Szenario für zahlreiche Stolpersteine. Sichtbarer Schatten- und Detailaufbau ist zwar jederzeit wahrnehmbar, verliert jedoch im Renngeschehen spürbar an Relevanz. Etwas ärgerlich ist aber auf jeden Fall, dass nicht zumindest im Fotomodus eine Möglichkeit gefunden werden kann, die Details im Hintergrund in höherer Detailstufe dazustellen, gerade wenn man mit Zoom arbeitet, wird das auf den ersten Blick so tolle Bergpanorama zum detailarmen 2D-Pixelmatsch.

Zu den nicht ganz so großen Highlights gehört übrigens diesmal auch die Trackliste der Festivalsender. Zu mager, zu kommerziell und zu einfallslos. Kein Vergleich mit den voran gegangenen Teilen der Serie. Zwar bietet das Spiel die Möglichkeit Groove einzubinden, aber der Redmonder Musikdienst bietet nach wie vor kein Gratis-Streaming an. Zumindest können nicht-Premiumkunden auf ihre eigene Musik zurückgreifen wenn sie auf One Drive gespeichtert ist. Wer sich den Umweg sparen will, kann zum Beispiel zu Alternativen wie Spoticast oder den Simple Background Music Player greifen.

20.09.2016 : Matthias Brems