Test: Assetto Corsa

Normalerweise sollten wir schon Anfang vergangener Woche unser Assetto Corsa-Testmuster bekommen und die Tatsache dass es nicht kam, sorgte bei uns schon für erste leichte Zweifel.

Heute Vormittag war es endlich soweit und das Spiel ist in der Redaktion eingetroffen. Um euch möglichst noch zum Verkaufsstart einen ersten Test präsentieren zu können, wollen wir euch hier wenigstens ein paar Ersteindrücke mit auf den Weg geben, die jedoch leider erschreckend schlecht ausfallen.

UPDATE 6.10.: Aufgrund der massiven technischen Verbesserungen durch den Patch 1.03 haben wir unseren Test ergänzt und freuen uns, eine entsprechende Wertungsanhebung durchführen zu können. Schade, dass Kunos Simulazioni Assetto Corsa nicht in dieser Qualität veröffentlicht hat, denn das hätte für einen deutlich besseren Wertungsdurchsnitt gesorgt. Bleibt zu hoffen, dass einige Kollegen unserem Beispiel folgen.
Altbackene Optik gepaart mit niedriger Framerate: Das soll der "König der Simulationen" sein?
Assetto Corsa ist hier in der Redaktion ein alter Bekannter, denn schließlich spielen wir die PC Fassung bereits seit Jahren und mit wachsender Begeisterung. Gerade die letzten Updates haben die Core-Rennsimulation zum besten Vertreter seiner Art auf dem Rechenknecht gemacht.

Technisch sowieso aber auch optisch muss sich Assetto Corsa nicht hinter der Konkurrenz verstecken und die Detailverliebtheit und Konsequenz, mit der Kunos Simulazioni das Spiel innerhalb der letzten Monate weiterentwickelt hat, lies Konsolenspieler auf ein ausgereiftes Produkt hoffen... erst recht nach drei Verschiebungen. Dem ist aber leider nicht so.

Um es mit wenigen Worten zu beschreiben: Assetto Corsa ist auf Konsole definitiv nicht der erhoffte Hit. Das Hauptproblem ist hier die Technik, denn die Rennsimulation krankt an ultra-niedriger Framerate, Rucklern und schlimmen Tearing. Während selbst bei eine Solofahrt so gut wie nie 60 Frames pro Sekunde erreicht werden, verkommt das Spiel bei vollem Fahrerfeld (16 Autos) schon fast zu einer Diashow.



Die Kollegen von Digital Foundry werden die Ruckelorgie in Kürze in Zahlen packen, wir gehen mal von geschätzten 25 Bildern pro Sekunde im Schnitt aus. Hinzu kommen ewige Ladezeiten (Nordschleife mit Gegnern etwa zwei Minuten) und eine sehr altbackene Optik mit spärlich eingesetzten Effekten.

Die gesamte Präsentation des Titels wirkt wie aus einer anderen Zeit, auch was die Spielmenüs angeht. Das Positivste an Assetto Corsa ist die Joypad-Steuerung, die -sagen wir mal- "okay" umgesetzt wurde. Zwar braucht es beim Einlenken eine gewisse Feinfühligkeit, ansonsten hat man stets gute Kontrolle über seine Boliden.

Inhaltlich hat Assetto Corsa leider auch nicht wirklich viel zu bieten, zumindest wenn man es mit der Konkurrenz vergleicht. Dabei gehen die knapp über 80 Fahrzeuge zum Verkaufsstart noch in Ordnung aber die Streckenanzahl ist mit 11 (!) Rennorten in unterschiedlichen Varianten einfach zu gering. Ein Wettersystem ist nur rudimentär vorhanden, Regen- oder Nachtrennen gibt es keine.

Mehrspielfans dürften ebenfalls enttäuscht sein, denn es gibt weder die Möglichkeit, private Lobbies zu erstellen, noch kann man lokal im Splitscreen-Modus gegeneinander antreten... zumindest bis jetzt.

06.10.2016 : Matthias Brems