Test: DiRT Rally

Erinnert ihr euch noch an das erste Colin McRae Rally? Ob auf dem PC oder der ersten PlayStation, seinerzeit war der Codemasters-Titel das Maß der Dinge im Rally-Spiel-Sektor. Knapp zwei Jahrzehnte später durchlebt das Genre schwere Zeiten.

Mit WRC 5 und Sébastien Loeb Rally Evo sind für Xbox One aktuell zwar gleich zwei Rally-Simulationen auf dem Markt, keiner der beiden Titel erreicht in Relation zum zeitlichen Kontext jedoch auch nur ansatzweise die richtungsweisenden Qualitäten mit denen sich Colin McRae Rally 1998 zu brüsten wusste.

Drum dürfte es jeden waschechten Rally-Fan freuen, dass die Schöpfer des einstigen Genre-Primus mit der vor wenigen Tagen erfolgten Veröffentlichung von Dirt Rally zu ihren Wurzeln zurückkehren. Erfahrt in unserem Test, warum das neueste Werk aus dem Hause Codemasters DAS Rally-Highlight des Jahres ist.
Comeback der "ehrlichen" Rally
Seit der Jahrtausendwende veröffentlichte Codemasters bis zum Jahr 2012 satte acht Ableger ihrer renommierten Rally-Serie, im Schnitt also rund ein Spiel innerhalb zweier Jahre. Dabei schien der straffe Rhythmus den einzelnen Titeln nicht immer gut zu tun.

Speziell Fans konventionellen Rally-Gameplays konnten dem arcadigen Richtungswechsel, den die Entwickler spätestens mit der Veröffentlichung des ersten „Dirt“-Ablegers im Jahr 2007 einschlugen und über Jahre fortsetzen sollten, nur wenig abgewinnen.



Der Spieltitel bleibt im neuen Teil glücklicherweise die einzige übrig gebliebene Gemeinsamkeit mit den umstrittenen Vorgängern der letzten Jahre. Anstelle abgedrehter Spielmodi wie Rampage, 8-Ball oder Knock-Out, steht nämlich in erster Linie wieder die einfache, ehrliche Rally auf dem Programm.

Einen Großteil der Spielzeit verbringt ihr also alleine auf klassischen Rallypisten, die euch von A nach B führen, wobei es einzig und allein darum geht, die schnellste Zeit zu fahren. Lediglich in so genannten RallyCross-Events duelliert ihr euch mit anderen Fahrzeugen auf abgesteckten Rundkursen.

15.04.2016 : Michael Keultjes