Test: Dynasty Warriors: Gundam 3

Seit unzähligen Jahren Kämpfen die Dynasty Warriors im feudalen China um die Vormachtstellung. Weit weg von den alten Kriegsherren Zhang Jiao, Zhu Rong, Yuan Shao und Co, schiebt die Franchise in Gundam den Kampf in ein futuristisches Zeitalter der Zukunft. Mit Dynasty Warriors Strikeforce erlebte die Reihe zuletzt einen sehr positiven Aufschwung, den Tecmo Koei hoffentlich in den dritten Gundam-Teil mitgenommen hat.
Voll aufs Blech
Das Spielprinzip von Dynasty Warriors hat sich seit den Anfängen nur geringfügig verändert. Anstelle von epischen Kriegsherren stürzen sich in Gundam 3 Piloten im Cockpit von futuristischen Mechs in den Kampf gegen tausende Gegner auf dem Schlachtfeld. Das Ziel in den mehreren hundert Missionen ist einfach – so viele Feinde wie möglich über den Haufen mähen, gegnerische Generäle ausschalten, besetzte strategische Punkte einnehmen und hin und wieder einen gigantischen Bossmech besiegen. Die Story wird zwar vor jeder Mission ausführlich in Zwischensequenzen mit englischer Sprach- und Textausgabe erklärt, spielt in dem riesigen Gemetzel allerdings nur die zweite Geige. Auf Knopfdruck lassen sich die Storyschnipsel auch im Handumdrehen überspringen.

Auf den Schlachtfeldern sammeln wir nicht nur jede Menge Erfahrung durch das Besiegen von Feinden, wodurch wir im Level aufsteigen, sondern auch ordentlich viel Geld und neue Baupläne für verschiedene Mechs, die von unzähligen Piloten zu Felde geführt werden. Anstatt den kompletten Roboter auszutauschen, dürfen wir aber auch kleinere Verstärkungen und neue passive Fähigkeiten anbringen. Schade nur, dass ein verbesserter Fernkampfschaden oder weitere Uprades nichts am Aussehen des Mechs verändern. Egal wie viele Upgrades wir in unseren mechanischen Untersatz investieren, optisch bleibt er genauso wie er ist. Speziell im Mehrspieler-Modus wäre es toll gewesen, sich von seinen Mitstreitern durch seinen ganz persönlichen Mech von der Masse abzuheben.

Hier kommen wir auch wieder zu einem Punkt, der schon in den vielen Vorgängern der Dynasty Warriors-Reihe bemängelt und stark kritisiert wurde. Bei mehreren hundert feindlichen Maschinen auf dem Spielfeld lassen sich die optisch unterschiedlichen Typen problemlos an einer Hand abzählen – Bosse und spezielle Generäle ausgeschlossen. Natürlich muss nicht jede Maschine unterschiedlich aussehen, gebaut werden sie schließlich sowieso alle gleich. Viel schlimmer sind die Animationen der Nebenfiguren, die wie eine große einstudierte Choreographie aussehen, wenn unzählige Feinde zur selben Zeit die gleiche Bewegung ausführen.

Fans von Dynasty Warriors werden auch in Gundam 3 schnell merken, dass Tecmo Koei spielerisch keine riesigen Schritte nach vorne macht. Noch immer agieren die Kontrahenten dumm und rennen uns wie wahnsinnig vor die Flinte. Problemlos werden unzählige Feinde über den Jordan geschickt. Die Missionen sind meistens schon nach wenigen Minuten absolviert und laden von daher dazu ein, immer noch eine weitere Aufgabe meistern zu wollen. Gerade diese kurzen Abschnitte sorgen für enorm viel Motivation, vor dem Ausschalten der Konsole doch noch schnell eine kleine Mission einzuschieben. Leider ist der Ausflug aber auch schon immer vorbei, bevor man sich richtig in Rage gespielt hat.


09.08.2011 : Peter Embach