Test: Deep Black: Episode 1

Wir haben zehn Uhr am Abend und die Außentemperatur in Köln beträgt 26 Grad Celsius. Wer noch klar bei Verstand ist und morgen nicht um fünf aus dem Bett muss, setzt sich nach draußen. Bierchen in der Hand. Ein bisschen plaudern. Frauen nachgucken. Was man als Mittzwanziger halt so macht bei gutem Wetter in einer Großstadt. Ich dagegen sitze mit einer Mischung aus selbstmörderischem Frust und vergewaltigter Langweile vor einem Bildschirm und spiele Deep Black: Episode 1. Warum?
Irgendwas mit Unterwasser und Schießen
Was waren das noch für Zeiten, als ich noch The Witcher 2 testen durfte! Oder Fez! Mann. Das Sind Spiele mit Sinn, Verstand und nicht zu guter Letzt: Hingabe. Depp..ehm..Deep Black: Episode 1 hat jedoch so gar nichts von dem, was ein gutes Spiel ausmacht. Doch worum geht es? Die Entwickler von Biart sind vielleicht dem ein oder anderen für ihre Unterwasser-Spiele, wie z.B. Depth Hunter, bekannt.

Auch vorliegendes Machwerk spielt hauptsächlich unter Wasser, mit ein paar gelegentlichen Landgängen. Gespielt wird ein Cyber-Spion-Soldat-Was-Auch-Immer, der in nicht allzu ferner Zukunft fremde Geheimlabore und Militärbasen „infiltriert“. Biart hat dabei versucht, sich die Spielmechanik bei Gears of War abzugucken. Hat auch wunderbar geklappt. Nicht.

Die Kampagne bietet drei Akte, die sich spielerisch kaum voneinander unterscheiden. Immer die gleichen Schlauch-Level, immer wieder öde Schalter-Spielchen, mal ein grenzdebiler Quick-Time-Event zwischendurch und dann irgendwann mal ein Zwischengegner. Und wieder von vorn. Die einzelnen Abschnitte sind aus einer jeweils minimalen Variation der stetig wiederkehrenden Versatzstücken gebaut. Kommt Deckung, kommt Gegner. Dann macht's Bumm und ich muss anschließend irgendwas mit meiner Harpune umprogrammieren (!).


11.05.2012 : Peter Lebrun