Test: Dante's Inferno

Wir haben ja schon viel erleben dürfen. Film- und Serienumsetzungen, Romanversoftungen und generelle Lizenzverwurstungen – Adaptionen wohin man schaut. Und auch wenn Visceral Games mit Dante’s Inferno keine Ausnahme bildet, so kann man den Entwicklern nun wirklich nicht mangelnde Kreativität vorwerfen, bedienen sie sich schließlich eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur. Ausgerechnet Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ in ein Videospiel zu verwandeln ist nun wirklich mal etwas Neues.
Höllenbraut mal anders
Weniger neu hingegen ist das was die Entwickler aus der Vorlage gemacht haben: ein Action-Spektakel im God of War-Stil. Doch nicht nur das kombolastige Hack’n’Slay Gameplay kommt einem äußerst bekannt vor, sondern auch der titelgebende Held entspricht gewohnter Videospielkost. Da der Schriftsteller Dante im Ausgangswerk keine Waffen schwingt, machte man ihn kurzerhand zum Ritter und aus der fiktiven Wanderung durch sämtliche Kreise der Hölle wird eine allzu reale, bei der es nicht gerade sanft zugeht.

Zu Beginn des Spiels sehen wir in einer Art animiertem Comic wirklich fantastisch illustrierte Rückblenden, die uns im weiteren Verlauf immer wieder begegnen werden und weitere Details enthüllen. Dante lässt seine Angebetete Beatrice zurück und begibt sich auf einen ohnehin moralisch fragwürdigen Kreuzzug und erliegt so ziemlich jeder Todsünde. Nach seiner Ermordung fordert der Tod höchstpersönlich nicht nur seine Seele, sondern auch gleich die seiner Holden ein. Damit wenig einverstanden tritt Dante seinen ganz persönlich Kreuzzug durch das Fegefeuer an, um Beatrice der ewigen Verdammnis zu entreißen.

06.02.2010 : Benjamin Doum