Test: WarTech: Senko No Ronde

Betrübte Dreamcast-Fans rief es hervor, als die Entwickler von G.rev Ltd., entgegen der Hoffnungen der SEGA-Fanriege, noch einmal eine Spiele-GD–Rom für die mittlerweile ausgestorbene Dreamcast in ihre Konsole einlegen zu dürfen, ablehnten, „Senko no Ronde Rev.X“, das 2004 in den japanischen Spielhallen Hitstatus feierte, für die Dreamcast umzusetzen. Ganz zur Freude im Xbox 360-Lager, denn nun erscheint der Arcade-Shooter inhaltlich unangetastet unter dem Titel „WarTech: Senko no Ronde“ über den Vertrieb des Softwareriesen Ubisoft in unseren Breitengraden.

Vor wenigen Tagen trudelte genau diese Version in unserer Redaktion ein. Warum sich unsere Netzhaut bei dem wilden Geballere kontinuierlich löste und ob WarTech trotz Japano-Gewand auch den hiesigen Gelegenheitsspieler anspricht, erfahrt ihr in unserem Review.
Revolutionierte Shooter-Essenz?
Das repräsentative Shoot ’em up aus dem Land der aufgehenden Sonne zeichnet sich bekanntlich durch Unmengen von Gegnerwellen, einem schwer bezwingbaren Obermotz und dem übermenschlich hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad aus, sodass man den Controller schon nach den ersten Spielminuten am liebsten mit voller Wucht gegen die nächste Wand pfeffern möchte. WarTech: Senko no Ronde verfolgt seine ganz eigene Philosophie: Hier werden ausschließlich die Scharmützel mit den Endgegnern in den Fokus des Geschehens gerückt, anrollende Gegnerhorden fielen dem Radiergummi zum Opfer.

Insgesamt werden drei Spielmodi geboten. Während Score-Attack ein besonders hohes Maß an Geschwindigkeit abverlangt, dürft ihr alternativ in einer Multipayer Variante gegen Freunde via Xbox Live in die Schlacht ziehen. Das Herzstück ist allerdings der Story-Modus, wobei das Prädikat „Story“ fast schon übertrieben klingt. Die zentrale Rahmenhandlung ist in der Zukunft angesiedelt, wo die Erde nur noch Touristenattraktion und Rohstofflieferant ist und von verschiedenen Fraktionen umkämpft wird. Ein brutaler Krieg bricht aus, als die verschiedenen Nationen versuchen, Kontrolle über den wertvollen Planeten zu erlangen. Rounder-Mechs steigen auf und verdunkeln die Sonne, der Kampf um das Schicksal der Welt wird am Himmel ausgetragen. Im Prinzip ist die Geschichte aber sowieso eher irrelevant, denn die kurzen Konversationen zwischen zwei Charakteren sind nur fadenscheinige Vorwände, um den nächsten Kampf einzuläuten.

20.06.2007 : Patrick Schröder