Test: FIFA 07

Alle Jahre wieder... so oder ähnlich lautet wohl das Motto von Electronic Arts. Neben Videospielumsetzungen zu NBA, NHL und Tiger Woods bekommt auch der in Deutschland allseits beliebte Fußball sein virtuelles Pendant. Während die Xbox 360-Fassung noch knapp zwei Wochen auf sich warten lässt, haben wir uns die CurrentGen-Version zur Brust genommen und bringen euch im nun folgenden Review die Neuerungen und alle andere wichtigen Fakten von 'Fifa 07' näher.
Realismus pur
Was auch schon im Vorfeld heiß umworben wurde, war ohne jede Frage die Ballphysik und das „Drumherum“ in Sachen Realismus. So sorgen viele neue Animationen bei Zweikämpfen für den richtigen Biss und auch angesprochene Ballphysik wurde leicht verbessert, so dass ihr nicht länger das Gefühl habt, ein federleichtes Leder über den Platz zu kicken. Die Dribblings der Protagonisten sind in diesem Jahr realistischer ausgefallen, auch das Pass- und Stellungsspiel wurde mit sinnvollen Neuerungen gespickt. Nun gehen beispielsweise lange Pässe viel leichter von der Hand, als es noch im letzten Jahr der Fall war. Auch neue Abpraller sind genauso wie Wegrutschen und Anschneiden des Balls wirklichkeitsgetreu nachempfunden, individuelle Tricks und Spielstile der Topstars wurden exakt umgesetzt. Während der Brasilianer Ronaldinho seine Stärken eher im Dribbling und dem korrekten Ballgefühl besitzt, beweisen Spieler wie Metzelder und Mertesacker ihr kompromissloses Zweikampf- und Verteidigungsverhalten. Zudem hat die ausgeklügeltere Schusstechnik noch mehr Ballgefühl in das Spielgeschehen eingebaut, der Analog-Stick wurde ebenfalls auch einer Frischzellenkur unterzogen. Denn mit ihm ist es nun möglich, dem Ball Topspin oder Backspin zu geben und angeschnittene Schüssen noch kreativer wirken zu lassen. Ohne Zweifel lässt sich feststellen, dass sich das Gameplay in großen Schritten in Richtung 'Pro Evolution Soccer' orientiert, ganz heran kommt aber dennoch nicht.

So spannend sich die Matches mit dem runden Leder auch anhören, gibt es auch Negatives an Fifa 07. Leider wurde der K.I. der CPU so verkorkst, dass das Spiel im Einzelspielermodus auch für Gelegenheitszocker auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad keine Herausforderung darstellt. Es kommt nicht selten vor, dass ihr euch geradewegs auf das gegnerische Tor zubewegt und mit wenigen Ausweichmanövern der recht dummen künstlichen Intelligenz ausweicht. Wenn überhaupt attackiert euch ein Gegenspieler mit einem rüden Foul, durch das ihr abermals einen Freistoß erhaltet. Auch der Torwart verhält sich wie gerade frisch aus der Verbandsliga. Wenn ihr auf diesen zulauft, zeigt er meist keine Präsenz und bewegt sich oftmals erst kurz bevor ihr zum Schuss ansetzt aus seinem Kasten.

16.10.2006 : Patrick Schröder