Test: Eternal Sonata

Wir schreiben den 17. Oktober 1849. In einem Zimmer in Paris liegt der polnische Komponist Frédéric François Chopin im Sterben. Die letzten drei Stunden vor seinem Tod fällt er in eine Art Koma und beginnt zu träumen. Dieser Traum ist Eternal Sonata.

Das Animerollenspiel aus Japan spielt in der geistigen Welt Chopins und somit ist es nicht verwunderlich, dass sich Namen, Orte und auch Gegenstände, also eigentlich alles, um Musik im weitesten Sinne drehen. Eine innovative Idee ist also vorhanden, doch welche Qualitäten bietet Eternal Sonata dem geneigten Spieler? Ist es nur ein Spiel für eingefleischte Japano-RPG Fans, oder sollten auch andere einen Blick riskieren?
Zuckersüße Bonbonwelt
Optisch kommt Eternal Sonata in einem sehr schicken Cellshading-Gewand daher. Die gesamte Aufmachung lässt sich in einem Wort als "süß" bezeichnen. Das fängt beim liebevollen, aber etwas auf niedlich getrimmtem Charakterdesign an, geht über die Gestaltung der sehr(!) bunten Welt und endet bei der theatralischen, teilweise leicht kitschigen Story.

Diese wird in langen Zwischensequenzen erzählt. Wer zum Beispiel mit der Optik von Viva Piñata nichts anfangen konnte, dürfte auch mit der bunten Mangaaufmachung von Eternal Sonata so seine Probleme haben. Dennoch ist die Liebe zum Detail einfach bemerkenswert und ist die mögliche Abneigung gegen die Präsentation erst mal abgelegt, entfaltet sich die Atmosphäre in voller Gänze.

28.10.2007 : Moritz Stübig