News: Dreieinhalb Jahre Gefängnis! Erstes deutsches Urteil in Swatting-Fall: 24-jähriger Alexander S. kommt in Haft

Unter "Swatting" versteht man das absichtliche Auslösen eines Fehlalarms, bei dem zumeist Polizei, Feuerwehr oder in den USA auch "SWAT"-Teams unter Angabe falscher Tatsachen zu bestimmten Adresse geschickt werden um Verwirrung zu stiften.

Zumeist sind dabei Prominente aber auch populäre Streamer Opfer solcher Aktionen, da die daraus resultierenden Ereignisse hier in der Regel dann live übertragen werden.



Wie sich an der Ableitung des Namens erkennen lässt, war diese ziemlich krasse Art des Mobbings in der Vergangenheit hauptsächlich in den USA verbreitet, doch auch hierzulande bleibt man von solchen Attacken nicht verschont. Und die deutsche Justiz greift glücklicherweise hart durch.

Ein prominentes Beispiel ist der deutsche YouTuber Rainer Winkler (Drachenlord), der im Jahre 2015 Opfer einer solchen Attacke war. Der 24-jährigen Alexander S. wurde nun für das Auslösen eines Feuerwehreinsatzes im bayerischen Altschauerberg und weitere Delikte zu einer Haftstrafe von drei Jahre und fünf Monaten verurteilt.

Während einer Livestream-Session traf die Feuerwehr gleich mit mehreren Löschzügen bei Winkler ein, um einen vermeintlichen Brand zu löschen. Der Moment indem die Feuerwehr die Wohnung stürmen wollte, wurde live ins Netz übertragen.

Während in den USA schon zahlreiche ebenfalls recht drastische Urteile gefällt wurden, zeigt dieser Präzedenzfall, wie die deutsche Justiz solchen Aktionen gegenüber eingestellt ist. "Das ist sicherlich keine Bagatelle", so Friedrich Weitner, Leiter der Justizpressestelle des des OLG Nürnberg gegenüber der Website Motherboard und er lies weiter durchblicken, dass das Strafmaß sogar noch höher ausfallen kann, falls bei solchen Einsätzen Menschen zu schaden kommen.

Durch falsche Notrufe könnten die herbeigerufenen Kräfte andere Einsätze, bei denen sie wirklich benötigt werden, verpassen. Doch es ist in den USA auch schon vorgekommen, dass Opfer des Swattings von den Spezialeinsatzkräften verletzt wurden.
18.01.2017 : Matthias Brems