Star Wars: Battlefront: Technical Art Director klärt über die Entstehung der Grafiken in Star Wars: Battlefront auf

Viele Star Wars-Fans unter euch würden seit der Veröffentlichung des ersten Trailers zu Star Wars: Battlefront sicherlich gerne die Zeit bis zum finalen Release vorspulen. Doch leider wird uns nicht anderes übrig bleiben als die Zeit bis zum 19.11.2015 so gut wie möglich zu überbrücken.

Zur weiteren Einstimmung auf den Shooter hat der Technical Art Director Ken Brown auf der offiziellen Webseite zum Spiel nun einen ausführlichen und überaus interessanten Bericht zur Entstehung der Grafiken in Star Wars: Battlefront veröffentlicht. Den Bericht könnt ihr euch allerdings auch direkt hier im Anhang dieser Zeilen zu Gemüte führen:

Als Ken Brown, Technical Art Director für Star Wars Battlefront bei DICE, die Neuigkeiten erhielt, war er hin- und hergerissen. Einerseits wurde DICE die Ehre zuteil, Star Wars Battlefront zu entwickeln, andererseits stellte er sich die Frage, wie in aller Welt man einem derart komplexen, stilistisch einzigartigen Universum gerecht werden sollte. Diese Zweifel verflogen allerdings, als DICE die Zielsetzung ausgab, bei der Nachbildung dieses Universums dem Originalmaterial so nahe wie möglich zu kommen.

"Originalgetreu zu arbeiten, war die einzige Möglichkeit, die wir hatten. Respektvoll gegenüber Star Wars™ zu sein und es richtig zu machen – daran wollte ich teilhaben," so Brown.

"Es richtig zu machen", bedeutete für Brown und sein Team, Star Wars Battlefront so gut wie möglich aussehen zu lassen, damit es das Star Wars-Universum wahrhaftig widerspiegelt. Dazu zählte in seinem speziellen Fachgebiet auch, das Rendering der Spielgrafiken festzulegen – angefangen bei der Panzerung der Sturmtruppen bis hin zu den Baumwurzeln auf Endor. Gelungen ist es dem Team dank seiner Leidenschaft für das Universum ... und ein wenig Hilfe einer Technologie namens Physical Based Rendering, kurz PBR.

"Von einer technischen Perspektive aus betrachtet, bezieht sich PBR auf eine Art des Renderings, die bestimmte physikalische Gesetze und Eigenschaften berücksichtigt", erläutert Ken. "Das fängt bei der Energieerhaltung eines Materials an und reicht bis zum Umgang mit Spiegelungen und der Berechnung von Lichtquellen". Das Ergebnis ist ein atemberaubend realistisches Aussehen.

Die Tatsache, dass die Materialien von Anfang an über korrekte physikalische Eigenschaften verfügen und sich die Artists bei DICE auf diese Richtlinien verlassen können, bedeutet außerdem, dass sich Objekte und Levels deutlich schneller anpassen lassen.

"Nehmen wir als Beispiel die Panzerung der Sturmtruppen. Wenn man sich die Zeit nimmt, sie so zu erschaffen, dass sie auf ihren korrekten physikalischen Größen basiert, hat man plötzlich einen Sturmtruppler, der in jeglicher Umgebung funktioniert. Das erspart es uns später, jede einzelne Umgebung und Textur an die jeweiligen Begebenheiten anpassen zu müssen", erklärt er uns.

Brown betont allerdings, dass für PBR Menschen notwendig sind, die es beherrschen. "PBR ist ein Werkzeug, und Werkzeuge sind bedeutungslos, wenn sie nicht in die Philosophie eingebunden sind, die wir für das Projekt hatten: die authentische Erschaffung des Star Wars-Universums."

Was also bedeutet das für die Spieler? Zum einen lässt es sie tiefer in das Erlebnis eintauchen. Spielern, die die einzigartigen Umgebungen entdecken und sie wirklich in sich aufnehmen möchten, garantiert diese Methodik das bestmögliche Ergebnis. Oder wie Brown es ausdrückt: "Wir wollen euch das Gefühl geben, dass ihr euch wirklich im Star Wars-Universum befindet und nicht nur in einer Nachbildung, die irgendjemand erschaffen hat."

Um das zu erreichen und die Planeten noch glaubwürdiger zu machen, wurde außerdem viel Arbeit in die sogenannte "Verwitterung" der Materialien investiert. Wenn ihr beispielsweise zwischen den Lavafeldern von Sullust kämpft, legen sich, während ihr spielt, Asche und Ruß auf die Panzerung. Seid ihr auf Hoth, sammelt sich im Laufe der Zeit immer mehr Schnee und Eis an. Die Verwitterung ist darüber hinaus kontextabhängig; wenn ihr also auf Endor durch Schlamm gelaufen seid und anschließend durchs Wasser geht, wird der Schlamm abgewaschen.

Das Herzstück aller Grafikelemente bildet die Frostbite-Engine, die jetzt dank neuer Erweiterungen mächtiger ist als je zuvor und die Spieler im Kleinen wie im Großen mit grafischer Pracht überwältigen wird. So werden beispielsweise die Bewegungen im Spiel flüssiger und nahtloser sein. Wenn ihr über Tatooine fliegt, erwartet euch ein unglaublicher, atemberaubender Weitblick. Und auf Hoth sorgen weiterentwickelte Beleuchtungstechniken dafür, dass die Sonne lebensecht durch den Schnee scheint.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sowohl Star Wars-Fans als auch Freunde atemberaubender Grafik vieles haben, worauf sie sich freuen können. Während er dem Spiel bis zum 19. November noch den letzten Schliff gibt, ist Ken Brown begeistert von der Vorstellung, dass dann jeder den ultimativen Traum erleben kann: Teil des Star Wars-Universums zu sein.

"Es ist aufregend, wie sehr sich die Fans darauf freuen, Star Wars Battlefront selbst spielen zu können. Sie erwarten eine Menge, und wir wollen ihnen beweisen, dass wir in der Lage sind, unsere Zielsetzungen auch zu erreichen."


29.05.2015 : Thomas Brüser