Test: Pro Evolution Soccer 5

Seitdem sich die Sportspielreihe ‚Pro Evolution Soccer’ im Laufe der Jahre immer stärker als König unter den Fußball-Videospielen etabliert hat, ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile dürfen sich Zocker auf den 5. Teil der Serie stürzen, der noch mehr Realismus und Lizenzen, sowie Spieltiefe und Atmosphäre bieten soll. Ob es Konami gelungen ist, den neuen Titel im Vergleich zum Vorgänger ein weiteres Mal voran zu treiben, erfahrt ihr in unserem Test.
Bröckeliges Spielumfeld
Wo in FIFA 06 Youngstars wie Lukas Podolski, Wayne Rooney und Weltfußballer Ronhaldinho das Aushängeschild darstellen, sind es in Pro Evolution 5 nicht weniger bekannte Vertreter der beliebten Sportart. John Terry, das Abwehrbollwerk von Chelsea London, sowie der französische Angriffstar Thierry Henry vom Stadtrivalen Arsenal zieren das Cover der neuesten Fußballsimulation aus dem Hause Konami und stellen gleichzeitig Gesicht und Name für ihre virtuellen Ebenbilder zur Verfügung. Ebenfalls komplett lizenziert sind die Erstligamannschaften aus Italien, Spanien und den Niederlanden. Insgesamt sind zehn neue Teams dazugekommen, die sich in PES 5 an originalen Kaderdaten erfreuen dürfen. Nationalteams greifen zu großen Teilen leider immer noch auf Fantasienamen zurück Im Vergleich zum großen Konkurrenten FIFA 06 wird in diesem Punkt folglich einmal mehr klar der Kürzere gezogen. Der beiliegende Editor, mit dem ihr Vereins- und Spielernamen verändern könnt, sei deshalb jedem ans Herz gelegt, der viel Geduld üben kann

Auch in den restlichen Bereichen, die sich abseits des Spielfelds befinden, müssen Abstriche in Kauf genommen werden. So bietet der weiterentwickelte „Meisterliga-Modus“ zwar einen ordentlichen Umfang, aufgrund von liebloser Gestaltung und recht träger Inszenierung verliert das Ganze allerdings an Authentizität und Motivation, wo ein FIFA 06 insbesondere dank der umfangreicheren Managementmöglichkeiten ebenfalls punktet. Weiterhin ist fraglich, warum beispielsweise lediglich 20.000 Besucher ein Bundesligaspiel von Borussia Dortmund besuchen. In der Realität ist das Stadion beispielsweise fast immer so gut wie ausverkauft (ca. 80.000 Plätze). Den wenigen bekannten Anlässen zur Kritik, die bereits aus PES 4 bekannt sind, wurde sich folglich nur in geringem Umfang angenommen. So ist es nicht mehr originell und ausreichend, eine Amateurmannschaft über Jahre hinweg auf den Weg zur Spitzentruppe zu begleiten und dabei auf sorgfältiges Training, taktische Ausrichtung und den Transfermarkt zu achten.

Neben der Meisterliga könnt ihr auch weiterhin mit einer beliebigen Klubmannschaft an einzelnen Saisons teilnehmen und auch mit Nationalteams Freundschaftsspiele oder diverse Turniere bestreiten. Im so genannten Trainingsmodus könnt ihr euch unterschiedlichen Herausforderungen wie Freistoßwettbewerben, Dribblingübungen oder Eckballvarianten stellen. Die Mühe ist zudem nicht umsonst für jede erfolgreich ausgeführte Aufgabe gibt es Punkte, die ihr im PES-Shop gegen neue Schwierigkeitsgrade, Bälle und Stadien eintauschen könnt. Die kniffligen Übungen fordern wie gewohnt oft viel Geduld und Fingerspitzengefühl.

15.11.2005 : Michael Keultjes