Test: Prey

Das 3D-Shooter Genre erlebt auf der Xbox 360 seinen Höhepunkt: Mit Quake 4, Call of Duty und Perfect Dark Zero hatte man bislang würdige Vertreter im Bereich der virtuellen Waffengewalt. Nun versucht auch Publisher 2K Games mit Prey, die Spieler zu begeistern und die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Eine Entwicklungszeit von 3 Jahren lässt jedenfalls einiges erwarten. Ob die beiden Hauptpersonen Tommy und Jen "Joanna Dark & Co" das Wasser reichen können, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Story von einer anderen Welt
Von der Story in Prey könnten sich viele andere Ego-Shooter eine Scheibe abschneiden. Im Gegensatz zu sich ständig wiederholenden Weltkriegsgeschichten oder gar nicht vorhandenen Handlung, wird bei Prey eine dramatisch inszenierte Geschichte, gepaart mit spannenden Storywendungen, erzählt. Der Indianer Tommy lebt in einem Reservat und ist eigentlich Automechaniker. Um seinem tristen Alltag ein Ende zu bereiten, entschließt er sich dazu, seine Heimat zu verlassen und sein Glück woanders zu versuchen. Lediglich seine große Liebe Jen steht ihm da etwas im Weg, denn sie möchte das Reservat unter keinen Umständen verlassen.

Nach langem Hin und Her soll es aber Videospiel-typisch ganz anders kommen. So sitzen Tommy, sein Großvater Enisi und Jen eines Abends in der Raststätte, die sie betreiben. Während Jen zwei Saufbolde bedient muss Tommy seine Angebetete erstmals verteidigen und zum Schraubenschlüssel greifen, den er auch in seinem späteren Abenteuer immer im Repertoire hat. Nach einem kurzen Kampf und der daraus resultierenden Diskussion mit Jen zucken Blitze durch die Nacht auf und am Himmel erscheint ein riesiges außerirdisches Raumschiff, das Tommy, Jen und den Großvater in sein Inneres zieht. Wieder bei Bewusstsein findet sich Tommy in einer Raumstation, angekettet neben Jen und seinem Großvater, wieder. Nachdem er sich letztendlich befreien kann, geht das Abenteuer auch schon los.

Prey ist in 22 Kapitel gegliedert, die allesamt relativ kurz ausgefallen sind. So sehen geübte Spieler bereits nach sechs bis sieben Stunden den Abspann. Nach dem einmaligen Durchspielen kann man sich zwar noch in dem fordernden 'Cheokee-Modus' versuchen, was aber wegen der gleich bleibenden Story wenig Ansporn gibt. Meist gilt es, einem linearen Weg zu folgen und sich nebenbei durch das Lösen kleinerer Rätsel den Weg zu bahnen. Erst in späteren Levels werden die Rätsel durch die Verwendung der Schwerkraft anspruchsvoller, aber zu keiner Zeit unlösbar. Nach und nach findet der Spieler neue Waffen, mit denen er die unzähligen Aliens aufs Korn nehmen kann. Von Wurmkanone bis hin zu einem klassischen Gewehr, hat Prey ein zukunfsgetreues und schlagkräftiges Waffenarsenal zu bieten.

31.07.2006 : Patrick Schröder