Test: Predator: Concrete Jungle

Seit Jahren wird der Kampf der Predatoren auf verschiedenen Ebenen ausgetragen. Spieler wurden zum Beispiel in Umsetzungen der lautlosen Alienkiller auf verschiedenen Plattformen aktiv und auch die Filmwelt wartet mit einigen Schmankerln auf. Gut ein halbes Jahr nach der letzten filmtechnischen Umsetzung der Reihe sollen nun auch Xbox-Spieler in den Genuss kommen, in die Rolle eines Predators zu schlüpfen. Mit Predator: Concrete Jungle soll dem Spieler das lautlose Töten auf den heimischen Fernseher gebracht werden. Auf dass der Joypad seine Spielfigur leitet und der Geist der Filme in ihm weiterlebe…
Doch so einfach ist das nicht…
Denn die Stimmung der Filme, in denen die Predatoren vorkommen, bietet einiges an Spannung, was die Erwartungen an Vivendis neustes Projekt hoch sein lässt. So erwartet der Spieler, sich in einer grausigen Stealth-Action mit Splatterelementen wiederzufinden. Leider wird das Spiel den Erwartungen nicht gerecht, denn es handelt sich viel mehr um ein düsteres Action-Adventure, wobei die blutige Seite der Filme trotzdem unverblümt zur Schau gestellt wird.

Das Springen, Klettern und großes Geschick werden dem Spieler an vielen Stellen des Spiels zu Genüge abgefordert. Umfangreiche Tutorials erleichtern den Einstieg in die vielen gameplaytechnischen Möglichkeiten des Games. An verschiedensten Gegenständen wie Feuerleitern oder Schildern kann man sich entlang hangeln oder festhalten und fast immer muss man diese Möglichkeit auch ausnutzen, um ans Ziel zu gelangen. Dies lässt die Atmosphäre alter Playstationtitel wieder aufleben – leider, wie viele entnervt sagen werden, wenn sie wieder einmal zum zigsten Mal dieselbe Stelle des Spiels kennenlernen, weil sie einfach nicht weiterkommen.

Besonders in den Ritual Challenges, in denen es darum geht, das Waffenarsenal des Charakters zu vergrößern und seine Fähigkeiten zu verbessern, denn diese sind im Jump'n'Run-Stil gehalten. Man muss also in kürzester Zeit von Punkt zu Punkt gelangen und schon der geringste Fehltritt führt meist zum Versagen. Bei diesen Challanges kann es so durchaus vorkommen, dass man entnervt den Controller weglegt und die Lust weiterzumachen verliert. Ebenso sind die Missionen wenig einfallsreich gestaltet und bieten nur selten große Langzeitmotivation, die man aber auch hier für die vielen Versuche durchaus brauchen könnte.

Stellenweise erscheinen nach dem Beseitigen der ersten, schier endlos neue Gegner, was es einem unmöglich macht, zum Beispiel versteckte Klettermöglichkeiten zu entdecken. Auch das Leveldesign ist selten mit irgendeiner Abwechslung gespickt und man klettert immer wieder an gleichen Vorsprüngen und Leitern auf und ab.

16.05.2005 : Andreas Dietrich