Test: Full Spectrum Warrior

Als Pandemic Software den Auftrag erhielt, für die US Armee einen Trainingssimulator zu programmieren, hätte wahrscheinlich niemand gedacht, dass dies auch interessant für normale Spieler sein könnte. In Zeiten, in denen sich nur Action-Shooter verkaufen lassen oder Taktik aus der Sicht von oben anerkannt wird, wagen die Entwickler mit Full Spectrum Warrior eine andere Herangehensweise. Sie funktioniert, ein spannender und manchmal nervenaufreibender Simulator ist entstanden, der die Zeit im Flug vergehen lässt.
Kein Shooter und doch aus der Schultersicht des Squadleaders macht ihr euch auf, den Terrorismus in einem fiktiven Land zu bekämpfen. Zwei und manchmal drei Teams gilt es zu schützen und taktisch von Deckung zu Deckung zu dirigieren. Die Wurzel der Taktiksimulation für die amerikanische Armee kann Full Spectrum Warrior nicht verleugnen, zu deutlich sind Elemente der Armeetaktik und Funksprache integriert. Dies gibt eine Authentizität, die von Anfang an packend ist. Bewegungen und Schusswechsel entsprechen nicht dem Klischee von Online-Games: hier gibt es keine wild hüpfenden Möchtegern-Soldaten, Deckung ist das Wichtigste und kluges Vorgehen erhält das Team am Leben.

Wer Screenshots des Spiels gesehen hat, wird vielleicht auf die falsche Einschätzung gekommen sein, ein Spiel wie America’s Army: Operations (AAO) vor sich zu haben. Full Spectrum Warrior ist komplett anders, der Spieler kann seinem Team taktische Vorgaben machen, Deckungen und Feuerzonen zuordnen, Flugzeuge zur Unterstützung anfordern und seine beiden Teams so durch die unübersichtlichen Strassen führen. Er kann nicht direkt in das Geschehen eingreifen, d.h. er kann nicht eine Person steuern, um selbst zu schießen.

09.02.2005 : Philipp Rogmann