Test: Viva Piñata (VP)

Unter „Piñatas“ versteht man in der Regel kleine Papiertiere, die mit allerlei Süßigkeiten gefüllt sind und an der Decke vieler Kinderparties baumeln, um dort mit einem geeigneten Schlaginstrument bearbeitet zu werden. Doch gibt es im Leben eines Piñata auch noch mehr als diesen, für den Hauptprotagonisten, eher fragwürdigen Partyspaß? Was passiert danach - und noch besser – wo kommen diese putzigen Tierchen überhaupt her??? Wer bis dato dachte, sie werden in großen Produktionsstätten maschinell gefertigt oder in mühsamer Heimarbeit zusammengebastelt, der täuscht sich. Entwickler RARE Ltd. und Microsoft Game Studios nehmen uns mit auf eine Reise nach Piñata Island, wo jedes dieser Tiere seinen eigentlichen Ursprung hat.
Willkommen auf Piñata Island
„Hinter den sieben Bergen, bei den sieben …“ nein… falsche Geschichte. Irgendwo auf diesem Planeten gibt es eine kleine Insel. Auf dieser tummeln sich fleißige Gärtner, Baumeister, und viele weitere engagierte Mitarbeiter darum, alle Kinder dieser Welt glücklich zu machen und mit prall gefüllten Piñatas zu versorgen, und genau dort steigt der Spieler in die Geschichte ein. Ihr gehört zu den Auserwählten, die diese Tradition fortan weiterführen und beginnt, bewaffnet mit nichts weiter als einer Schaufel, einer Gießkanne und einer Tüte Rasensamen, euer Stück Land in einen traumhaften Garten zu verwandeln. Insgesamt leben auf Piñata Island von der Fliege bis hin zum Elefanten über 60 verschiedene Spezies dieser Papiertiere und es liegt an euch, so vielen wie möglich eine paradiesische Heimat zu bieten.

Nachdem ihr euch erst einmal um das „Grobe“ gekümmert und euer zukünftiges Piñata-Eldorado von allerlei Geröll und Unrat befreit habt, macht ihr euch sogleich daran, diesem Ziel ein Stück näher zu kommen. Piñatas sind wählerisch und so hat jede Spezies natürlich gewisse Vorlieben, die ihr mit Hilfe von Muskelkraft, Pflanzensamen und allerlei Zubehör erfüllen müsst, um sie anzulocken. Dazu jedoch später mehr.

Natürlich werdet ihr bei den schwierigen Arbeiten nicht gänzlich allein gelassen. Gleich zu Beginn trefft ihr auf Leafos, die euch während eures Schaffens mit Rat und Tat zur Seite steht. Bei den Pflanzarbeiten unterstützt euch der exzentrische Seedos, der immer den einen oder anderen Pflanzensamen für euch parat hält. Später im Spiel lernt ihr weitere Personen kennen, die euch in der Regel entweder tatkräftig oder mit Hinweisen unterstützen. Eine davon ist Jardiniero, der zu seiner Zeit der begnadetste Gärtner weit und breit war. Er liest euch immer wieder neue Kapitel seines Geschichtenbuchs vor, die zahlreiche Hinweise und Tipps enthalten. Diese könnt ihr im Tagebuch, welches über den „X“-Button aufgerufen werden kann, nachlesen. Über diesen Menü-Knopf habt ihr aber noch weitere Möglichkeiten, wie beispielsweise einen Ausflug ins Dorf zu unternehmen oder die Piñata-Enzyklopädie, die alle wichtigen Informationen über die Tiere enthält, zu durchforsten.

Der oben beschriebene Weg ins Dorf eröffnet euch die Möglichkeit, verschiedene Läden zu besuchen. Darunter finden sich die Gemischwarenhandlung von Lottie, bei der ihr Waren kaufen und auch verkaufen könnt. Die Tierhandlung bietet verschiedene Arten von Piñatas sowie exklusive Accessoires an, Willy Builder errichtet Unterkünfte für Piñatas und Helfer, letztere könnt ihr in der Dorfkneipe anheuern. Zum Postamt kommen wir später.

Leider hat auch der Kapitalismus seinen Weg nach Piñata Island gefunden, so bekommt ihr einige Dienste nur gegen harte Währung angeboten, die sich in diesem Falle als Schokomünzen darstellt. Die Münzen bekommt ihr aber nicht einfach so geschenkt, sie müssen erwirtschaftet werden. Dies kann am leichtesten durch den Verkauf von gezüchteten Pflanzen, Früchten oder auch Piñatas erfolgen, wobei der Wert stark vom Wachstum oder der Variation abhängt. Gerade ältere und mit reichlich Zubehör ausgestattete Piñatas sind begehrt und bringen einen ganzen „Batzen“ der virtuellen Währung.

03.12.2006 : Matthias Brems